Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Was ist eine Beihilfeversicherung
Von Alexander Kuhlen am 22.03.2019

Was ist eine Beihilfeversicherung?

Die Beihilfeversicherung schützt Beamte vor finanziellen Engpässen, indem im Krankheitsfall die Kosten abgesichert sind, welche die Beihilfe nicht übernimmt.

Definition: Was ist eine Beihilfeversicherung genau?

Für Beamte besteht im Zusammenhang mit der Krankenversicherung eine Besonderheit. Dienstherren haben gegenüber ihren Staatsdienern eine Fürsorgepflicht, der sie in Form der Beihilfe nachkommen. Dies bedeutet, dass die Dienstherren anteilig für die Krankheitskosten ihrer Beamten aufkommen. Die dabei entstehende Versorgungslücke zwischen Krankheitskosten und Erstattung vom Staat wird mit einer Beihilfeversicherung geschlossen. Auf diese Weise sichern sich Beamte gegen die hohen Restkosten im Krankheitsfall ab.

Beihilfeversicherung als kostengünstige und leistungsstarke Absicherung für Beamte

Beamte haben gegenüber ihrem Dienstherrn einen Anspruch auf die anteilige Kostenübernahme bei Krankheits-, Pflege- und Geburtsfällen. Sie erhalten daher vom Staat einen Zuschuss für medizinische Gesundheitsleistungen. Allerdings kommt der Dienstherr nicht in voller Höhe für die Krankheitskosten auf. Wie hoch sein Anteil ist, hängt vom Beamtenstatus, dem Bundesland sowie den familiären Umständen ab.

Beamte unterliegen nicht der Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung. Sie können sich also mit Beginn ihrer Verbeamtung privat versichern. Für die meisten Beamte ist die private Krankenversicherung nicht nur die leistungsstärkere Absicherung, sondern auch wesentlich günstiger als die gesetzlichen Krankenkassen. Grund dafür ist, dass sie durch die Zuschüsse ihres Dienstherrn die Kosten nur anteilig versichern müssen. Die private Krankenversicherung muss also nur für die Krankheitskosten aufkommen, die durch die Beihilfe nicht abgedeckt sind. Daher wird diese Absicherung auch Beihilfeversicherung oder Restkostenversicherung genannt.

Optimaler Schutz vor Versorgungslücken

Die Beihilfeversicherung fungiert als Ergänzung zur Beihilfe. Die Absicherung knüpft dort an, wo die Beihilfeleistung nicht mehr ausreicht. Dabei handelt es sich um die Restkosten, welche die Beamten selbst tragen müssen oder um zusätzliche Leistungen, die nicht vom Staat übernommen werden. Ein Beispiel:

Ein Beamter muss aufgrund einer akuten Blinddarmentzündung operiert werden. Die Behandlungskosten betragen insgesamt 2.600 Euro. Als Beamten auf Widerruf ohne Kinder übernimmt der Staat 50 Prozent der Krankheitskosten. 1.300 Euro muss der Beamte damit selbst bezahlen.

  • Um Beamte vor finanziellen Schwierigkeiten zu schützen, kommt nun die Beihilfeversicherung zum Tragen. Diese übernimmt die restlichen 50 Prozent der Behandlungskosten, womit der Eigenanteil entfällt.

Obgleich die Höhe der Beihilfeleistung innerhalb der verschiedenen Länder abweicht, lässt sich sagen, dass der Staat niemals die Krankheitskosten zu 100 Prozent übernimmt. In Nordrhein-Westfalen gelten nach § 12 Abs. 1 der Beihilfeverordnung die folgenden Bemessungssätze:

  • Beihilfeberechtigte im aktiven Dienst ohne Kind oder mit einem Kind: 50 Prozent
  • Beihilfeberechtigte im aktiven Dienst mit zwei oder mehr Kindern: 70 Prozent
  • Beihilfeberechtigte im Ruhestand: 70 Prozent
  • Berücksichtigungsfähige Ehegatten / eingetragenen Lebenspartner: 70 Prozent
  • Berücksichtigungsfähige Kinder / beihilfeberechtigte Waisen: 80 Prozent

 

Quelle: https://www.finanzverwaltung.nrw.de

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Da der Dienstherr einen großen Anteil der Krankheitskosten trägt, ist die Beihilfeversicherung für Beamte sehr günstig. Sie können bereits für einen geringen Beitrag ihre Versorgungslücke schließen und ihren Versicherungsschutz auf ein Maximum erweitern. Beamte zahlen daher einen deutlich niedrigeren Beitrag für die private Krankenversicherung als Angestellte. Welche weiteren Vorteile die private Krankenversicherung für Beamte und Beamtenanwärter bietet, ist auf dieser Seite im Detail erklärt.

Da nicht nur die verbeamteten Staatsdiener beihilfeberechtigt sind, sondern unter bestimmten Voraussetzungen auch ihre Kinder und Ehepartner, kann die Beihilfeversicherung für die gesamte Familie abgeschlossen werden.

Die Leistungen der Beihilfeversicherung

Grundsätzlich dient die Beihilfeversicherung dazu, die Versicherungsnehmer finanziell zu entlasten, indem die Kosten im Krankheitsfall zu 100 Prozent übernommen werden.

Doch die Leistungen der Beihilfeversicherung sind grundsätzlich zunächst einmal an die Leistungen des Dienstherrn angepasst. Erhält der Beamte vom Staat stationäre Wahlleistungen erstattet, übernimmt auch die private Krankenversicherung diese Kosten. Kommt die Beihilfe hingegen nicht für die Unterbringung im Einbettzimmer oder die Chefarztbehandlung auf, sind diese nicht im Tarif der Beihilfeversicherung vorgesehen. Hierzu bieten jedoch nahezu alle Beihilfeversicherer Zusatztarife zur optionalen Aufstockung an.

Hinweis: Neben den stationären Wahlleistungen übernehmen die meisten Länder auch die Kosten für Sehhilfen, Heilpraktikerbehandlungen und Kurtagegeld nicht oder nur zu geringeren Anteilen. Genauso gibt es innerhalb der Beihilfe Lücken in Bezug auf die zahntechnischen Labor- und Materialkosten.

Um diese Lücken zu schließen, gibt es für Beamte den sogenannten Ergänzungstarif zur Beihilfeleistung. Dieser ermöglicht es ihnen, die Leistungen zu versichern, die von der Beihilfe nicht übernommen werden. Mit einer Beihilfeversicherung in Kombination mit dem passenden Ergänzungstarif lässt sich der Versicherungsschutz optimal erweitern.

Annahmezwang für Krankenversicherer: Versicherungsschutz auch mit Vorerkrankungen

Einige Krankenversicherer haben sich im Rahmen der Öffnungsaktion für Beamte dazu verpflichtet, auch Beamtenanfänger mit nicht einwandfreiem Gesundheitszustand zu versichern. Damit haben diese die Möglichkeit, eine Beihilfeversicherung abzuschließen, auch wenn sie grundsätzlich eine nicht versicherbare Vorerkrankung haben. Die Beamten müssen bei ihrer Antragsstellung einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen, indem sie bestehende Erkrankungen und Unfälle festhalten müssen. Der Versicherer darf den Anwärter aufgrund seiner Vorgeschichte nicht ablehnen, sondern lediglich einen Risikozuschlag verlangen. Dieser ist auf maximal 30 Prozent begrenzt.

Tipp: Beamte, die in ihrer Beihilfeversicherung einen Risikozuschlag hinterlegt haben, können diesen nach einigen Jahren ausschließen lassen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Versicherungsnehmer vorweisen kann, dass die Erkrankung seit einem bestimmten Zeitraum (im Regelfall drei Jahre) ausgeheilt ist.

Gesundheitsstatus mit einer Anwartschaft sichern

Unter bestimmten Voraussetzungen müssen sich privat Krankenversicherte vorübergehend gesetzlich versichern. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Lehrer während des Referendariats privat versichert ist, nach dem zweiten Staatsexamen jedoch zunächst als angestellter Lehrer tätig ist und damit in der Regel der Versicherungspflicht unterliegt.

Mit einer Anwartschaftsversicherung haben Betroffene die Möglichkeit, sich ihren Status innerhalb der privaten Krankenversicherung zu bewahren. Während sie gesetzlich versichert sind, zahlen sie einen sehr geringen Beitrag an den privaten Krankenversicherer. Sobald sie erneut verbeamtet werden, können sie zu den Konditionen, die sie während des Studiums genossen haben, in die private Krankenversicherung zurückkehren. Dadurch ist die Beihilfeversicherung nicht nur günstiger, die Versicherungsnehmer müssen zudem keine erneute Gesundheitsprüfung durchführen.

Die Beihilfeversicherung ist nicht nur sinnvoll, sondern auch Pflicht. Beamte müssen ihrem Staatsherrn einen Nachweis erbringen, dass sie ihre Restkosten versichert haben. Daher ist es umso wichtiger, eine Beihilfeversicherung zu wählen, die den eigenen Bedarf rundum abdeckt.

Als Versicherungsmakler in Köln stehe ich meinen Kunden mit Rat und Tat zur Seite und helfe ihnen dabei, den Versicherungsschutz zu finden, der zu ihren Bedürfnissen passt. Wenn auch Sie sich über die Möglichkeiten der Beihilfeversicherung informieren möchte oder Fragen zu anderen Versicherungsthemen haben, dann zögern Sie nicht, mit mir in Kontakt zu treten.

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Meine Name ist Alexander Kuhlen. Ich bin Versicherungsmakler in meiner Lieblingsstadt Köln. Ich liebe es Ihre Versicherungsprobleme zu lösen. Spezialisiert bin ich auf Private Kranken-, Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge.
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