Ein Referendar steht in einem Klassenraum
Von Alexander Kuhlen am 26.02.2024

Private Krankenversicherung im Referendariat | Berlin

Wenn Sie mit dem Referendariat in Berlin Ihre berufliche Laufbahn beginnen, sind Sie von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht befreit und können eine private Krankenversicherung abschließen. Als Beamtenanwärter genießen Sie eine besondere Stellung, die eine PKV sehr lukrativ macht. Dennoch ist die Wahl der Krankenversicherung immer auch eine Entscheidung fürs Leben, die gut durchdacht sein muss.

Referendariat in Berlin: Lehramtsanwärter sind Beamte auf Widerruf

Lehramtsanwärter in Berlin sind im Referendariat Beamte auf Widerruf. Damit sind sie von der Versicherungspflicht befreit und können zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung wählen.

Als Beamte beziehen Referendare in Berlin Beihilfe. Ihr Dienstherr trägt mindestens 50 Prozent ihrer Krankheitskosten. Die andere Hälfte decken Lehramtsanwärter mit einer privaten Krankenversicherung – der sogenannten Restkostenversicherung. Diese erstattet den Anteil, der nicht durch die Beihilfe getragen wird. Und je nach gewähltem Tarif auch zusätzlich Kosten, die vom Dienstherrn gar nicht erst übernommen werden.

Kann ich auch in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben?

Beamte auf Widerruf können während des Referendariats in Berlin wie in jedem anderen Bundesland auch in der gesetzlichen Krankenkasse verbleiben. Staatsdiener sind nicht dazu verpflichtet, eine PKV abzuschließen. Die GKV hat gegenüber der privaten Krankenversicherung für Beamte aber einige Nachteile.

Verbleiben Staatsdiener in der gesetzlichen Krankenversicherung, haben sie keinen Anspruch auf Beihilfe. Sie werden freiwillig versichertes Mitglied und müssen den Krankenkassenbeitrag, dessen Höhe von der Besoldung abhängig ist, vollständig selbst bezahlen.

Beamte in Berlin haben Glück: Sie müssen nicht komplett für ihren Krankenkassenbeitrag aufkommen. Ihr Dienstherr zahlt ihnen die pauschale Beihilfe – einen Zuschuss zur Krankenvollversicherung

Dennoch kann der Verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung sinnvoll sein

Die Wahl der Krankenversicherung ist nicht nur von den Kosten abhängig. Auch Ihre familiäre Situation und die angestrebte berufliche Laufbahn müssen berücksichtigt werden. Beachten Sie, dass auch Ihre Familienmitglieder beihilfeberechtigt sein können – dann erstattet der Dienstherr auch für Ihre Kinder und ggf. erwerbslosen Ehe- oder Lebenspartner die Krankheitskosten anteilig. Aber Sie müssen für jedes Familienmitglied ebenfalls eine Restkostenversicherung abschließen. Hier zeigen sich Vorteile bei der gesetzlichen Krankenversicherung; in der Familienmitglieder beitragsfrei mitversichert werden können.

Ebenfalls gut überlegt muss die Entscheidung sein, wenn Sie nach dem Referendariat in ein Angestelltenverhältnis wechseln. In Berlin werden Lehrer am Ende Ihres Referendariats häufig angestellt. Mit der Anstellung beginnt die Versicherungspflicht. Sie müssen also in die gesetzliche Krankenkasse zurückkehren, sofern Ihr Einkommen nicht über der Versicherungspflichtgrenze liegt (69.300 Euro, Stand 2024).

In den meisten Fällen lohnt sich aber aufgrund der vielen Vorteile für Referendare in Berlin die private Krankenversicherung.

Das sind die Vorteile der privaten Krankenversicherung für Referendare

Beihilfeanspruch bleibt erhalten

Anspruch auf Beihilfe haben Sie während des Referendariats nur, wenn Sie sich für eine private Krankenversicherung entscheiden. Dann trägt Ihr Dienstherr mindestens 50 Prozent der Krankheitskosten. Mit zwei Kindern steigt Ihr Beihilfeanspruch auf 70 Prozent. Da der Krankenversicherer nur einen Teil der Krankheitskosten bezahlen muss, ist die PKV für Staatsdiener besonders preiswert.

Günstiger Beitrag

In der GKV ist der Beitrag von der Höhe der Besoldung abhängig. Während des Referendariats verdienen Lehramtsanwärter in Berlin durchschnittlich 1.274,11 Euro im Monat, wovon 14,6 Prozent plus Zusatzbeitrag für die Krankenkasse anfallen. Auch Lehrer verdienen gut und müssen daher höhere Beiträge zahlen.

In der privaten Krankenversicherung hingegen ist die Prämie vom gewählten Tarif, dem Gesundheitszustand, dem Beihilfesatz und dem Eintrittsalter abhängig. Gerade junge und gesunde Referendare zahlen für ihre PKV meist nur einen Bruchteil davon, was die GKV kostet – häufig unter 100 Euro im Monat!

Bessere und individuelle Leistungen

Die Leistungen der Restkostenversicherung entsprechen mindestens dem Leistungsumfang der Beihilfeverordnung in Berlin. Darüber hinaus können Leistungen mitversichert werden, die von der Beihilfe gar nicht erst gedeckt werden. Zum Beispiel die Unterbringung im Einbettzimmer und Chefarztbehandlung bei Krankenhausaufenthalten. Der Versicherungsschutz kann individuell und bedarfsgerecht zusammengestellt werden.

Leistungsgarantie

Die Leistungen der Krankenkassen sind nicht garantiert. Sie können durch den Gesetzgeber jederzeit gekürzt oder gestrichen werden. In der PKV wiederum sind einmal vereinbarte Leistungen garantiert und dürfen ohne Zustimmung des Versicherten nicht beschränkt werden.

Das müssen Sie nach dem Referendariat in Berlin beachten

Was Sie nach dem Referendariat in Berlin beachten müssen, hängt davon ab, ob Sie verbeamtet bleiben oder in ein Angestelltenverhältnis wechseln:

VerbeamtungWechsel in ein Angestelltenverhältnis
Bleiben Sie nach dem Referendariat verbeamtet, besteht Ihre PKV weiter. Sofern Sie in einem vergünstigten „Ausbildungstarif“ versichert waren, kann Ihr Beitrag etwas teurer werden.Wechseln Sie nach dem Referendariat in ein Angestelltenverhältnis, werden Sie versicherungspflichtig. Sofern Ihr Einkommen nicht über der Versicherungspflichtgrenze liegt, müssen Sie in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren bzw. in dieser verbleiben.
Waren Sie während des Referendariats gesetzlich versichert, werden Sie mit der Verbeamtung beihilfeberechtigt und können zu günstigen Konditionen in die private Krankenversicherung wechseln. Beachten Sie aber, dass Sie eine Gesundheitsprüfung durchlaufen.Liegt Ihr Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze, können Sie eine private Krankenversicherung abschließen bzw. in der PKV verbleiben. Da Sie aber keine Beihilfe erhalten, ist Ihre Krankenvollversicherung deutlich teurer als eine Restkostenversicherung für Beamte.
Tipp: Bei bestehenden Vorerkrankungen kann innerhalb von sechs Monaten nach erstmaliger Verbeamtung die Öffnungsklausel als Aufnahmegarantie in die PKV in Anspruch genommen werden.Tipp: Schließen Sie eine günstige Anwartschaftsversicherung ab, wenn Sie in der Zukunft vorhaben, in die PKV zurückzukehren. Damit können Sie Ihre Konditionen oder zumindest Ihren Gesundheitszustand „festhalten“.

Fazit: Referendariat in Berlin – private Krankenversicherung bietet viele Vorteile

Die Entscheidung für die private Krankenversicherung kann während des Referendariats in Berlin viele Vorteile haben. So zahlen Referendare im Schnitt zwischen 60 und 85 Euro für ihre Restkostenversicherung. Außerdem erhalten Sie bessere Leistungen als Kassenpatienten und können ihren Versicherungsschutz individuell zusammenstellen. Wichtig ist jedoch eine sorgfältige Tarifauswahl, um den optimalen Schutz zu gewährleisten.

Ich berate Sie gerne in einer Erstberatung kostenlos und unverbindlich. Gemeinsam finden wir heraus, ob Sie als Referendar in Berlin von der privaten Krankenversicherung profitieren oder ob doch die gesetzliche Krankenkasse die bessere Wahl für Sie ist. Außerdem helfe ich Ihnen dabei, Ihre Gesundheit bestens abzusichern.

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Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Portait Alexander
Meine Name ist Alexander Kuhlen. Ich bin Versicherungsmakler in meiner Lieblingsstadt Köln. Ich liebe es Ihre Versicherungsprobleme zu lösen. Spezialisiert bin ich auf Private Kranken-, Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge.
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