Von Alexander Kuhlen am 28.11.2024

Private Krankenversicherung für Studenten: Der umfassende Ratgeber

Das Wichtigste in Kürze:

  • Als Student kannst Du zu Beginn Deines Studium oder zum Ende Deiner kostenfreien Familienversicherung in die PKV wechseln
  • Dank günstiger Studententarife sowie individuell zusammenstellbarer Wahlleistungen und Selbstbeteiligungen kann eine PKV auch für Studenten eine günstige Alternative zur GKV darstellen
  • Einmal getroffen ist die Wahl zwischen PKV und GKV für Dein Studium bindend - wobei Du nach der Exmatrikulation je nach Umstand wieder wechseln kannst

Studenten und private Krankenversicherung - kann das zusammenpassen? Dieser Frage möchte ich in diesem Artikel auf den Grund gehen. Hier erfährst Du, wie und wann Du Dich bereits als Student privat krankenversichern kannst, worauf Du dabei achten musst und wie es nach dem Studium weitergeht.

Wer schreibt hier eigentlich?

Ich bin Alexander Kuhlen, unabhängiger Versicherungsmakler mit langjähriger Erfahrung. Als unabhängiger Versicherungsmakler aus Köln bin ich keinem einzelnen Versicherungsunternehmen verpflichtet. Das bedeutet, dass ich ausschließlich im Interesse meiner Mandanten handle und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt stelle. 

Mit meiner Qualifikation als Versicherungsbetriebswirt (DVA), Versicherungsfachwirt (IHK) und Versicherungskaufmann (IHK) bringe ich fundiertes Fachwissen und langjährige Erfahrung in der Branche mit. Diese umfasst Tätigkeiten als Versicherungsmakler, Mehrfachagent und Versicherungskaufmann bei der Debeka. Ich garantiere, dass meine Beratung vollständig unabhängig und stets auf einer fundierten Grundlage erfolgt.

Was ist die private Krankenversicherung (PKV) für Studenten?

Die private Krankenversicherung (PKV) für Studenten ist eine alternative Versicherungsmöglichkeit zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Studenten, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen (z.B. Altersgrenze), können sich privat versichern. In der PKV zahlen sie individuelle Beiträge, die oft von Gesundheitszustand und gewähltem Tarif abhängen. Diese Versicherung bietet meist umfangreichere Leistungen als die GKV, wie moderne Medikamente oder spezialisierte Behandlungen. 

Wer kann sich als Student privat krankenversichern?

Hier ist das Alter entscheidend. Sofern Du noch unter 25 bist, bist Du in der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkasse Deiner Eltern kostenlos mitversichert. Allerdings hast Du auch die Möglichkeit, Dich zu Beginn Deines Studiums für eine private Krankenversicherung zu entscheiden. Alternativ kannst Du nach der Beendigung der gesetzlichen Familienversicherung ab Deinem 25. Geburtstag in die PKV wechseln.

⚠️ In beiden Fällen musst Du Dich innerhalb von drei Monaten (nach der Immatrikulation bzw. nach Deinem 25. Geburtstag) von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung zugunsten der privaten Krankenversicherung befreien lassen. Tust Du dies nicht, hast Du nach Beendigung Deines Studiums die nächste Möglichkeit zum Wechsel. Egal was Du tust, für Dein Studium benötigst Du in jedem Fall einen Versicherungsnachweis.

Warum sollten Studenten eine PKV in Betracht ziehen?

Für Studenten ist eine private Krankenversicherung mit diversen Vorteilen verbunden. Zu nennen sind hier zum einen die besseren Leistungen, welche Dir eine PKV bieten kann. Hierzu zählen u.a. schnellere Arzttermine, die freie Wahl von Ärzten und Kliniken sowie eine bessere Behandlung im Krankenhaus.

In der Regel ist die private Krankenversicherung für junge Studenten zu Beginn des Studiums besonders günstig. Die Beiträge in der PKV hängen vom Alter und Gesundheitszustand ab, und junge, gesunde Studenten können daher oft von günstigen Beiträgen profitieren. Darüber hinaus hast Du in der PKV die Möglichkeit, den Tarif an Deine individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Nach Beendigung des Studiums kannst Du in der PKV bleiben. Dies kann sich abhängig von Deinem Einkommen als vorteilhaft erweisen, da sich die Höhe der Beiträge nicht an Deinem Einkommen orientiert. Zudem profitierst Du bei einem frühzeitigen Einstieg in die PKV von Altersrückstellungen, wodurch Deine Beiträge im Alter gemindert werden können. Hier sei allerdings anzumerken, dass die von vielen privaten Krankenversicherungen angebotenen Studententarife keine Altersrückstellungen beinhalten.

💡 Besonders sinnvoll kann eine PKV für Studenten sein, wenn diese als Restkostenversicherung genutzt werden kann. Dies ist bei Beamtenkindern der Fall, die bis zum 25. Lebensjahr vom Beihilfeanspruch ihrer Eltern profitieren. 

Wie erfolgt der Wechsel in die PKV? Kann man immer wechseln?

Beginnst Du Dein Studium, hast Du die Möglichkeit, Dich von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung zugunsten der privaten Krankenversicherung befreien zu lassen. Den Antrag hierzu musst Du innerhalb von drei Monaten nach Aufnahme Deines Studiums stellen. Der Stichtag ist hierbei der Zeitpunkt Deiner Immatrikulation. Wenn Du dies tust, gilt die Befreiung für Deine gesamte Studiendauer. Während Deines Studiums kannst Du danach nicht mehr in die GKV zurückkehren.

Sofern Du während Deines Studiums über die beitragsfreie Familienversicherung Deiner Eltern versichert bist, hast Du nach Erreichen Deines 25. Lebensjahres erneut die Möglichkeit, in die PKV zu wechseln. Mit 25 endet Dein Schutz durch die Familienversicherung. Ab dann greift im Regelfall die Krankenversicherung der Studenten (KVdS). Auch hier besteht wieder die Möglichkeit eines Wechsels in die PKV. Zu beachten ist dabei abermals die Frist von drei Monaten ab dem 25. Geburtstag.

Diese beiden Daten sind sehr wichtig, denn Du kannst während Deines Studiums nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt in die PKV wechseln. Darüber hinaus bist Du während Deines Studiums versicherungspflichtig. Deine Universität oder Hochschule verlangt einen Nachweis, weshalb Du Dich möglichst frühzeitig mit Deiner künftigen Art der Krankenversicherung auseinandersetzen solltest.

Da dies ein durchaus komplexes Thema ist, kann eine kostenlose Erstberatung sinnvoll sein, damit Du Dir einen besseren Überblick über Deine Optionen verschaffen kannst.

Wie unterscheiden sich GKV und PKV für Studenten?

Sofern Dein Einkommen eine gewisse Grenze nicht überschreitet, bist Du während Deines Studiums kostenlos in der Familienversicherung Deiner Eltern versichert. Nach Erreichen des 25. Lebensjahres gilt für Dich der günstige Tarif der gesetzlichen KVdS. In beiden Fällen kommst Du günstiger weg als bei einem herkömmlichen PKV-Tarif.

ℹ️ Solltest Du jedoch neben dem Studium noch arbeiten, kann die Sache schnell anders aussehen. Abhängig von der Wochenarbeitszeit und dem erzielten Einkommen fallen unter Umständen deutlich höhere Beiträge an. Hier kann ein PKV-Tarif, der ja unabhängig vom Einkommen ist, günstiger sein - besonders, wenn es sich dabei um einen günstigen Studententarif handelt.

In der GKV gilt ein einheitlicher Leistungskatalog, der für alle Versicherten gleichermaßen verbindlich ist. Zusätzliche Leistungen können jedoch je nach Krankenkasse unterschiedlich ausfallen. Die PKV erlaubt eine individuelle Gestaltung des Versicherungsschutzes. Abhängig vom gewählten Tarif sind beispielsweise Leistungen wie die Behandlung durch den Chefarzt, Unterbringung im Einzelzimmer oder alternative Heilmethoden verfügbar.

Welche Kosten kommen auf Studenten in der PKV zu?

Mit welchen Kosten Studenten in der privaten Krankenversicherung rechnen müssen, hängt davon ab, für welchen Tarif sie sich entscheiden. Viele private Krankenversicherungen bieten spezielle Studententarife an, die besonders günstig sind. Dies ist möglich, weil in diesen Tarifen auf eine Altersrückstellung verzichtet wird.

Die Höhe der anfallenden Kosten richtet sich in der PKV nach Faktoren wie Alter und Gesundheitszustand. Bist Du jung und in guter gesundheitlicher Verfassung, profitierst Du von einem besonders niedrigen Beitrag.

Darüber hinaus hast Du bei der PKV die Möglichkeit, Deinen Tarif individuell zu gestalten, indem Du Dich für oder gegen bestimmte Wahlleistungen entscheidest. Zusätzlich dazu kannst Du die monatlichen Kosten über eine höhere Selbstbeteiligung bei Behandlungen weiter reduzieren. Ferner ist ein Großteil des PKV-Beitrags steuerlich absetzbar. 

Im Rahmen einer unverbindlichen Erstberatung lässt sich abklären, mit welchen Kosten Du zu rechnen hast und welche Optionen für Dich persönlich am sinnvollsten sind.

Welche Leistungen bietet die PKV speziell für Studenten?

Die private Krankenversicherung bietet Studenten oft spezifische Leistungen und Vorteile, die über die der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Grundtarife für Studenten bieten eine kostengünstige Basisversorgung, während Komforttarife zusätzliche Leistungen wie Zahnzusatzschutz oder alternative Heilmethoden umfassen.

Gerade für Studenten interessant ist der Schutz für Reisen oder Studienaufenthalte im Ausland. Die verschiedenen PKV-Tarife bieten längerfristige Auslandsreisekrankenversicherungen zu sehr unterschiedlichen Tarifen an.

Wie finde ich den richtigen PKV-Tarif als Student?

Die Wahl des richtigen PKV-Tarifs hängt von der eigenen Lebenssituation ab. Profitierst Du als Beamtenkind vom Beihilfeanspruch Deiner Eltern und benötigst nur eine Restkostenversicherung? Oder arbeitest Du neben Deinem Studium und müsstest daher in der GKV höhere Beiträge zahlen als normale Studenten? Möchtest Du von einem günstigen Studententarif ohne Altersrückstellung profitieren oder ist Dir eine frühzeitige Altersrückstellung wichtig? Bei der Wahl des passenden PKV-Tarifs gibt es viele Fragen zu beantworten.

Es ist ebenso entscheidend, bereits bei der Tarifwahl den zukünftigen beruflichen Werdegang im Blick zu haben. So können gezielt Anbieter ausgewählt werden, die spezielle Vorteile für bestimmte Berufsgruppen wie Beamte, Mediziner oder andere Fachrichtungen bieten.

⚠️ Entscheidest Du Dich während Deiner Studienzeit einmal für die PKV, ist ein Wechsel zurück in die GKV bis zum Studienende nicht mehr möglich. Du solltest Deine Wahl daher mit Bedacht treffen und alle Optionen gut abwägen.

Für die meisten Studenten eignet sich ein PKV-Studententarif. Auch hier gibt es allerdings zahlreiche Möglichkeiten, wie Wahlleistungen und Selbstbeteiligungen. Idealerweise solltest Du vor Deiner Entscheidung eine unabhängige Beratung nutzen, um typische Fehler zu vermeiden und die beste Wahl für Dich und Deine Lebenssituation zu treffen.

Werden auch privat versicherte Studenten durch Bafög bezuschusst?

Ja, auch privat versicherte Studierende können im Rahmen des BAföG einen Zuschuss zu ihren Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen erhalten. Die Höhe dieses Zuschusses ist gesetzlich festgelegt und unabhängig von der tatsächlichen Beitragshöhe der privaten Krankenversicherung.

Studierende erhalten einen monatlichen Zuschuss von 102 Euro für ihre Krankenversicherung. Zusätzlich gibt es einen monatlichen Zuschuss von 35 Euro für die Pflegeversicherung.

Wann lohnt sich die PKV für Studenten?

Eine private Krankenversicherung lohnt sich für Studenten, die lediglich auf der Suche nach einer Restkostenversicherung sind, weil der Großteil ihrer Kosten bereits abgedeckt wird. Dies ist bei Kindern von Beamten der Fall, die vom Beihilfeanspruch ihrer Eltern profitieren.

Ein weiteres Szenario, in welchem eine PKV für Studenten günstiger sein kann als die GVK, sind Studenten, die neben dem Studium noch in nicht unerheblichem Umfang arbeiten. Wer dauerhaft mehr als 20 Wochenstunden neben dem Studium arbeitet, kann als hauptberuflich arbeitend eingestuft werden. Dann ist eine Versicherung in der günstigen KVdS (Krankenversicherung der Studenten) nicht mehr möglich. Stattdessen greift der deutlich teurere Tarif einer GKV.

Tatsächlich gibt es zahlreiche Gründe, weshalb Du aus der KVdS herausfallen kannst:

  • Arbeitszeit außerhalb der Vorlesungszeit von mehr als 20 Stunden pro Woche
  • Einkommen aus Minijobs über den Freibeträgen
  • Selbstständigkeit mit Einkommen über dem Grenzbetrag
  • Du überschreitest das 30. Lebensjahr
  • Private Universität, duales Studium oder berufsbegleitendes Lernen

In jedem dieser Fälle kann eine private Krankenversicherung für Studenten die günstigere Alternative darstellen.

Was passiert nach dem Studium mit der PKV?

Eine Mitgliedschaft in der PKV ist über die gesamte Studienzeit hinweg bindend. Nach Abschluss des Studiums - erfolgreich oder nicht - erhältst Du jedoch unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, wieder in die GKV zu wechseln.

Stellt sich nach der Exmatrikulation ein sozialversicherungspflichtiger Status ein, erlischt die Befreiung von der GKV nach einer einmonatigen Wartefrist. Dies ermöglicht wieder den Eintritt in die gesetzliche Krankenversicherung.

Trittst Du als privat krankenversicherter Student nach Deinem Studium eine Beschäftigung mit einem Einkommen an, welches Dich eigentlich versicherungsfrei machen würde, kannst Du Dich zu diesem Zeitpunkt dennoch freiwillig in der GKV versichern lassen. In jedem Fall musst Du jedoch die Kündigungsfristen der PKV beachten. In der Regel sind dies 3 Monate, wobei die Kündigung mit der Frist zum Ende des Kalender- oder Versicherungsjahres erfolgen muss.

Nach Abschluss des Studiums treten viele Absolventinnen und Absolventen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ein und unterliegen häufig aufgrund ihres Einkommens der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. War während des Studiums eine private Krankenversicherung vorhanden, besteht die Möglichkeit, diese in eine Anwartschaftsversicherung (AWV) umzuwandeln. Gleiches gilt für eine private Krankentagegeldversicherung. Die AWV bietet Dir die Möglichkeit, später ohne erneute Gesundheitsprüfung in die ursprünglichen PKV-Tarife zurückzukehren, falls Du die Voraussetzungen für einen Wechsel zurück in die PKV erfüllst.

Möchtest Du in der PKV bleiben, solltest Du beachten, dass der günstige Studententarif mit Abschluss Deines Studiums bzw. mit dem Erreichen des 34. Lebensjahres oder bei Erreichen einer bestimmten Semesterzahl erlischt. Danach steigen die Beiträge teils deutlich.

Welche Risiken und Nachteile hat die PKV für Studenten?

Für Studenten bietet die private Krankenversicherung nicht nur Vorteile. Sind die Beitragskosten während der Studienzeit und in jungen Jahren noch günstig, so steigen diese im Alter teils deutlich. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Altersrückstellung zu nutzen. Allerdings gibt es diese bei den günstigen Studententarifen meist nicht. Eben jene Studententarife sind zudem befristet (Altersgrenze oder Semestergrenze).

Darüber hinaus kann es mit einer PKV gerade für Studenten gelegentlich zu finanziellen Engpässen kommen. Grund hierfür sind Selbstbeteiligungen, sowie die Vorauszahlung der Arztkosten. Auch für Berufseinsteiger mit anfänglich niedrigem Einkommen kann die PKV im Vergleich zur GKV zu teuer sein.

Der spätere Wechsel von der PKV zurück in die GKV ist kein Selbstläufer und erfordert zusätzlichen Aufwand. Auch die eigenständige Rechnungseinreichung und Kostenerstattung bedeutet bürokratischen Mehraufwand.

Fazit: Lohnt sich die Private Krankenversicherung für Studenten?

Studenten und private Krankenversicherung können durchaus zueinander passen. Die PKV bietet sowohl finanzielle als auch versorgungstechnische Vorteile - auch für Studenten. Allerdings gibt es dabei eine Reihe von Voraussetzungen. In jedem Fall ist die Wahl des passenden Tarifs von großer Bedeutung.

Du solltest Dir die Wahl zwischen GKV und PKV gut überlegen. Einmal getroffen, gilt sie für Deine ganze Studienzeit. Für eine solch wichtige Entscheidung solltest Du Dir Zeit nehmen und am besten von unabhängiger Seite Rat einholen

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Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Portait Alexander
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