Eine Referendarin steht in einem Klassenraum
Von Alexander Kuhlen am 01.03.2024

Private Krankenversicherung im Referendariat | Schleswig-Holstein

Wenn Sie Ihre Karriere mit dem Referendariat in Schleswig-Holstein beginnen, besteht keine Verpflichtung, sich gesetzlich zu versichern. Stattdessen steht es Ihnen frei, eine private Krankenversicherung zu wählen. Als zukünftiger Beamter profitieren Sie von einer privilegierten Position, die die private Krankenversicherung äußerst attraktiv macht. Dennoch ist die Entscheidung über die Krankenversicherung eine langfristige und gut durchdachte Wahl.

Referendariat in Schleswig-Holstein: Lehramtsanwärter sind Beamte auf Widerruf

Während ihrer Ausbildung im Beamtenverhältnis auf Widerruf befinden sich angehende Lehrkräfte in Schleswig-Holstein. Daher sind sie nicht dazu verpflichtet, eine Versicherung abzuschließen, und können zwischen einer gesetzlichen und einer privaten Krankenversicherung wählen.

Ähnlich wie bei anderen Beamten erhalten Lehramtsanwärter in Schleswig-Holstein Beihilfe. Ihr Dienstherr übernimmt mindestens die Hälfte ihrer medizinischen Kosten. Die verbleibenden Kosten tragen die Anwärter durch eine private Krankenversicherung, auch als Restkostenversicherung bekannt. Diese Versicherung erstattet die Beträge, die nicht durch die Beihilfe abgedeckt werden. Zusätzlich können, je nach gewähltem Tarif, auch Kosten erstattet werden, die nicht vom Dienstherrn übernommen werden.

Ist es möglich, weiterhin Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben?

Während ihrer Zeit im Referendariat in Schleswig-Holstein haben Beamte auf Widerruf, ähnlich wie in anderen Bundesländern, die Möglichkeit, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben. Staatsbedienstete sind nicht verpflichtet, eine private Krankenversicherung abzuschließen. Trotzdem gibt es im Vergleich zur privaten Krankenversicherung für Beamte einige Nachteile der gesetzlichen Krankenversicherung.

Wenn Staatsbedienstete in der gesetzlichen Krankenversicherung verbleiben, haben sie keinen Anspruch auf Beihilfe. Sie sind freiwillig versichert und müssen den vollen Beitrag zur Krankenkasse, der von der Besoldung abhängt, eigenständig tragen.

Kann der Verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung trotzdem sinnvoll sein?

Es ist von grundlegender Bedeutung, bei der Entscheidung für Ihre Krankenversicherung nicht ausschließlich finanzielle Aspekte zu berücksichtigen. Ihre persönliche Lebenssituation sowie beruflichen Ziele sollten ebenfalls eine maßgebliche Rolle spielen. Denken Sie daran, dass Ihre Familienangehörigen möglicherweise Anspruch auf Beihilfe haben könnten, was bedeuten würde, dass Ihr Arbeitgeber einen Teil der Krankheitskosten für Ihre Kinder und gegebenenfalls Ihren nicht erwerbstätigen Ehe- oder Lebenspartner übernimmt. Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass für jedes Familienmitglied eine separate Restkostenversicherung erforderlich wäre. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet hier einige Vorteile, da Familienmitglieder oft kostenfrei mitversichert werden können.

Es ist gleichermaßen essenziell, Ihre Entscheidung gründlich zu überdenken, wenn Sie nach Abschluss Ihres Referendariats eine Festanstellung in Betracht ziehen. In Schleswig-Holstein werden Lehrkräfte gelegentlich unmittelbar nach Beendigung ihres Referendariats angestellt, was zur Pflichtversicherung führen würde. Daher müssten Sie in die gesetzliche Krankenkasse zurückkehren, sofern Ihr Einkommen die Versicherungspflichtgrenze nicht übersteigt (69.300 Euro, Stand 2024).

Dennoch ist eine private Krankenversicherung in den meisten Fällen aufgrund der zahlreichen Vorteile für Referendare in Schleswig-Holstein zu empfehlen.

Das sind die Vorteile der privaten Krankenversicherung für Referendare

Anspruch auf Beihilfe bleibt erhalten

Während Ihrer Lehrzeit im Beamtenstatus auf Widerruf haben Sie nur dann Anspruch auf Beihilfe, wenn Sie sich dazu entscheiden, eine private Krankenversicherung abzuschließen. In einem solchen Szenario übernimmt Ihr Dienstherr mindestens die Hälfte der entstandenen medizinischen Kosten. Bei zwei Kindern steigt Ihr Anspruch sogar auf 70 Prozent. Die Beamtenkrankenversicherung deckt lediglich einen Teil der medizinischen Kosten ab, was sie zu einer äußerst kostengünstigen Option macht.

Günstiger Beitrag

Die Höhe des Beitrags für die Krankenversicherung wird durch das Einkommen des Versicherten bestimmt. Während der Ausbildungszeit beträgt das durchschnittliche monatliche Gehalt für Lehramtsanwärter in Schleswig-Holstein etwa 1.449 Euro. Davon werden 14,6 Prozent plus ein Zusatzbeitrag für die Krankenversicherung abgezogen. Lehrkräfte verdienen im Vergleich zu anderen Berufen relativ gut und müssen daher höhere Beiträge zahlen.

In der privaten Krankenversicherung variiert die Prämie jedoch je nach gewähltem Tarif, dem Gesundheitszustand, dem Beihilfesatz und dem Eintrittsalter. Insbesondere junge und gesunde Referendare zahlen oft nur einen Bruchteil dessen, was die gesetzliche Krankenversicherung kostet - häufig weniger als 100 Euro pro Monat!

Bessere und individuelle Leistungen

Die Leistungen der Ergänzungsversicherung entsprechen mindestens dem Leistungsumfang der Beihilfevorschriften in Schleswig-Holstein. Zusätzlich können auch weitere Leistungen eingeschlossen werden, die nicht von der Beihilfe gedeckt sind. Dazu gehören beispielsweise die Einzelzimmerunterbringung und die ärztliche Betreuung durch den Chefarzt während eines Krankenhausaufenthalts. Der Umfang des Versicherungsschutzes kann individuell angepasst und den persönlichen Bedürfnissen entsprechend maßgeschneidert werden.

Leistungsgarantie

Die Leistungen der öffentlichen Krankenkassen sind nicht permanent garantiert. Es besteht die Möglichkeit, dass sie durch gesetzliche Anpassungen jederzeit gekürzt oder sogar gestrichen werden können. Im Gegensatz dazu sind die Leistungen, die einmal in der privaten Krankenversicherung festgelegt wurden, vertraglich verbindlich und dürfen nicht ohne die ausdrückliche Zustimmung des Versicherten reduziert werden.

Das müssen Sie nach dem Referendariat in Schleswig-Holstein beachten

Was Sie nach dem Referendariat in Schleswig-Holstein beachten müssen, hängt davon ab, ob Sie verbeamtet bleiben oder in ein Angestelltenverhältnis wechseln:

VerbeamtungWechsel in ein Angestelltenverhältnis
Bleiben Sie nach dem Referendariat verbeamtet, bleibt Ihre PKV bestehen. Falls Sie zuvor einen vergünstigten "Ausbildungstarif" gewählt haben, könnte sich Ihr Beitrag leicht erhöhen.Wenn Sie nach Abschluss Ihres Referendariats eine Stelle als Angestellter antreten, unterliegen Sie der Versicherungspflicht. Falls Ihr Einkommen die Grenze für die obligatorische Versicherung nicht übersteigt, haben Sie entweder die Möglichkeit, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben oder dorthin zurückzukehren.
Waren Sie während des Referendariats gesetzlich versichert, werden Sie mit der Verbeamtung beihilfeberechtigt und können zu günstigen Konditionen in die private Krankenversicherung wechseln. Beachten Sie aber, dass Sie eine Gesundheitsprüfung durchlaufen.  Falls Ihr Verdienst die Grenze für die Versicherungspflicht übersteigt, haben Sie die Möglichkeit, sich für eine private Krankenversicherung zu entscheiden oder in dieser zu bleiben. Da Ihnen jedoch keine Beihilfe gewährt wird, ist die Prämie für Ihre Vollkrankenversicherung erheblich höher als die Kosten für eine Beihilfeergänzungsversicherung für Beamte.
Tipp: Bei bestehenden Vorerkrankungen kann innerhalb von sechs Monaten nach erstmaliger Verbeamtung die Öffnungsklausel als Aufnahmegarantie in die PKV in Anspruch genommen werden. Tipp: Wenn Sie in Zukunft beabsichtigen, zur privaten Krankenversicherung zurückzukehren, empfiehlt es sich, eine kostengünstige Anwartschaftsversicherung abzuschließen. Auf diese Weise können Sie Ihre Bedingungen oder zumindest Ihren aktuellen Gesundheitszustand für die spätere Rückkehr sichern.

Fazit: Referendariat in Schleswig-Holstein – private Krankenversicherung bietet viele Vorteile

Die Wahl einer privaten Krankenversicherung während Ihrer Zeit als Referendar in Schleswig-Holstein kann zahlreiche Vorzüge bieten. Die durchschnittlichen monatlichen Kosten für eine Restkostenversicherung belaufen sich auf etwa 60 bis 85 Euro. Neben den attraktiven Prämien profitieren Sie von erweiterten Leistungen im Vergleich zu gesetzlich Versicherten und haben die Möglichkeit, Ihren Versicherungsschutz individuell anzupassen. Es ist jedoch essenziell, einen Tarif mit Bedacht zu wählen, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten.

Für eine kostenfreie und unverbindliche Erstberatung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Gemeinsam können wir herausfinden, ob die private Krankenversicherung während Ihrer Referendariatszeit in Schleswig-Holstein für Sie von Vorteil ist oder ob die gesetzliche Krankenversicherung möglicherweise die geeignetere Option darstellt. Zudem unterstütze ich Sie dabei, Ihre Gesundheit bestmöglich abzusichern.

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Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Portait Alexander
Meine Name ist Alexander Kuhlen. Ich bin Versicherungsmakler in meiner Lieblingsstadt Köln. Ich liebe es Ihre Versicherungsprobleme zu lösen. Spezialisiert bin ich auf Private Kranken-, Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge.
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