Beamte erhalten im Ruhestand eine Pension vom Staat. Diese beträgt aber maximal 71,75 Prozent der letzten Besoldung. Gehen sie vorzeitig in den Ruhestand, wird die Leistung um bis zu 14,4 Prozent gekürzt. Damit sollten sich Beamte ebenso wie Arbeitnehmer nicht allein auf die staatlichen Leistungen verlassen. Auch ihnen droht die Rentenlücke im Ruhestand, die sie nur mit einer privaten Altersvorsorge schließen können.
Die Pension eines Beamten wird von Steuereinnahmen von Bund und Ländern finanziert. Ihr Ruhegehalt beträgt maximal 71,75 Prozent der letzten Besoldung. Das ruhegehaltfähige Einkommen setzt sich wie folgt zusammen:
Die höchstmögliche Besoldung wird nach 40 Dienstjahren erreicht. Danach steigt das Ruhegehalt nicht weiter an, auch wenn die Beamten weiterarbeiten sollten. Es ist jedoch mit Abzügen zu rechnen, wenn Staatsdiener früher in den Ruhestand eintreten. Für jedes Jahr weniger ist ein Abzug von 3,6 Prozent hinzunehmen – maximal 14,4 Prozent. Wer also statt 40 Dienstjahren nach nur 30 Jahren in den Ruhestand geht, erhält knapp 57 Prozent der letzten Bezüge.
Im Ruhestand ergeht es Beamten also wir Arbeitnehmern; auch ihr Einkommen fällt deutlich geringer aus als ihre gewohnten Einnahmen. Dadurch entstehen Versorgungslücken, die zu erheblichen finanziellen Problemen führen können. Um den Lebensstandard beizubehalten und finanziell im Alter abgesichert zu sein, benötigen Beamte eine zusätzliche private Altersvorsorge.
Besoldungsgruppe | A12, Stufe 5 |
Bruttogehalt vor Ruhestand | 4.769,12 Euro |
Ruhegehalt | 3.421,85 Euro |
Abzgl. Pflegeleistungsabzug | 52,18 Euro |
Brutto Ruhegehalt | 3.369,66 Euro |
Rentenlücke | 1.399,46 Euro |
Wer als Beamter in den Ruhestand geht, muss mit weniger Einkommen rechnen. Selbst wenn die Staatsdiener nach 40 Dienstjahren das volle Ruhegehalt erhalten, bleibt eine Rentenlücke. Um diese zu schließen, eignet sich eine private Altersvorsorge. Für Beamte besonders zu empfehlen sind die Riester-Rente mit staatlichen Zulagen und die Rürup-Rente mit ihren Steuervorteilen. Grundsätzlich können Beamte aber auch eine klassische Rentenversicherung ohne Förderung abschließen, die als laufende Rente oder einmalige Kapitalauszahlung bezogen wird.
Auch Beamte profitieren von den staatlichen Zulagen oder Steuervorteilen beim Riestern. Um die volle Förderung des Staates zu erhalten, müssen sie vier Prozent ihres Bruttoeinkommens einbezahlen. Der Höchstbetrag liegt bei 2.100 Euro. Von diesem Betrag werden dann die Zulagen abgezogen. Für sich selbst erhalten die Sparer 175 Euro im Jahr sowie 185 für Kinder, die vor 2008 geboren sind und 300 Euro für Kinder, die nach 2008 geboren wurden. So kann beispielsweise ein Beamter mit zwei Kleinkindern, der die volle Förderung erhält, rund 775 Euro im Jahr an staatlichen Zulagen beziehen.
Alternativ zu den Zulagen kann die Förderung auch im Rahmen von Steuervorteilen erfolgen. Dies lohnt sich vor allem für Beamte mit hohem Einkommen, die kaum Zulagen erhalten. Das Finanzamt führt dafür eine Günstigerprüfung durch, die Aufschluss darüber gibt, ob die Förderung im Rahmen der Zulagen oder als Steuerabzug bei den Sonderausgaben lukrativer ist.
Die Riester-Rente lohnt sich als Altersvorsorge vor allem für Beamte, die mehrere kindergeldberechtigte Kinder haben und hohe Zulagen beziehen können. Und aufgrund der alternativen Steuervorteile auch für Gutverdiener.
Die Rürup-Rente zeichnet sich durch ihre Steuervorteile aus. Seit 2023 können Sparer ihre einbezahlten Beiträge zu 100 Prozent als Sonderausgaben absetzen. Geltend machen lassen sich die Altersvorsorgeaufwendungen bis zu einem Höchstbetrag von 26.528 Euro bzw. 53.056 Euro bei zusammenveranlagten Ehegatten und Lebenspartnern.
Die Auszahlung der Rürup-Rente erfolgt bei Leistungsbezug als monatliche Rente. Eine Kapitalabfindung ist nicht möglich. Dafür lassen sich die Zahlungen an den Bedarf und die Möglichkeiten anpassen. Zudem gilt kein Mindestbeitrag für die staatlichen Vorteile.
Die Rürup-Rente ist eine lukrative Altersvorsorge für Beamte mit hohem Einkommen. Sie profitieren von den Steuervorteilen durch die Absetzbarkeit der Beiträge.
Rentenversicherungen ohne staatliche Förderung sind weder steuerlich begünstigt noch erhalten die Sparer Zulagen. Dafür sind diese Produkte äußerst flexibel und werden bei Rentenbezug anders als Riester und Rürup nicht voll versteuert. Zu versteuern ist lediglich der Ertragsanteil – die Differenz zwischen einbezahlten Beiträgen und Leistung. Außerdem kann die private Altersvorsorge für Beamte als Rente wie auch als Kapital ausbezahlt werden.
Eine private Rentenversicherung gibt es als verzinstes Produkt, aber auch als fondsgebundene Rente. Letzteres bietet gegenüber der klassischen Verzinsung mit hoher Sicherheit und Planbarkeit mehr Renditechance. Dafür ist die garantierte Rente geringer, da nicht abzusehen ist, wie sich die Fonds entwickeln werden. Allerdings lassen sich Fondsrenten dem eigenen Wunsch und Bedarf anpassen; es gibt sicherheitsorientierte Anlagen mit höheren Garantiewerten. Aber auch renditeorientierte Anlageformen, bei denen die Garantierente niedriger, dafür die Ertragschance höher ist.
Diese private Altersvorsorge ist wesentlich flexibler als geförderte Produkte. Nicht nur die Höhe der Beiträge kann individuell festgelegt und auch angepasst werden. Meist besteht zudem die Option, Kapital zu entnehmen und erst vor Rentenbeginn zwischen einer Verrentung und einer Kapitalauszahlung zu entscheiden.
Altersarmut ist ein Thema, das viele Menschen betrifft. Und auch Beamte, die von einer besseren Versorgung profitieren, müssen im Ruhestand mit einer Rentenlücke rechnen. Daher ist es umso wichtiger, dass sie frühzeitig vorsorgen und sich bereits in jungen Jahren mit der Thematik auseinandersetzen. Denn wer früh beginnt zu sparen, muss nicht nur weniger Kapital aufwenden, um die Versorgungslücke zu schließen. Junge Sparer profitieren auch länger von den Vorteilen – seien es Zulagen, Steuerbegünstigungen, Zinsen oder Renditen. Entscheidend ist aber, das passende Produkt zu wählen. Jede Altersvorsorge für Beamte bietet Vor- und Nachteile. Nicht jede Rente ist gleichgut geeignet. Eine bedarfsgerechte Beratung ist daher unerlässlich, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Als Versicherungsexperte weiß ich nicht nur um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Altersvorsorgeprodukte. Ich weiß auch, wie individuell jeder Bedarf ist und dass die optimale Rentenversicherung zu den eigenen Wünschen und der persönlichen Lebenssituation passen muss. Deshalb helfe ich Ihnen dabei, die richtige Altersvorsorge zu finden, mit der Sie als Beamter Ihre Versorgungslücke zuverlässig schließen und sorgenfrei dem Ruhestand entgegenblicken können. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.