Du bist frisch in die Ausbildung gestartet oder befindest Dich vielleicht schon im letzten Lehrjahr und hast von Deinen Eltern oder online gehört, dass Du Dich mit dem Thema der Berufsunfähigkeitsversicherung beschäftigen solltest? Dann bist Du hier genau richtig. In diesem Artikel erkläre ich Dir alles, worauf Du als Azubi beim Thema Berufsunfähigkeitsversicherung achten musst.
Mein Name ist Alexander Kuhlen, ich bin ungebundener Versicherungsmakler aus der schönen Domstadt Köln.
Weil ich für kein bestimmtes Versicherungsunternehmen arbeite, kann ich Dich komplett nach Deinen Wünschen und Bedürfnissen beraten. Dadurch stellst Du sicher, dass Du immer die beste Versicherung bekommst. Meine Spezialgebiete sind vor allem die Berufsunfähigkeitsversicherung, Altersvorsorge und private Krankenversicherung
In diesem Artikel möchte ich Dir alle wichtigen Informationen, die Du als Azubi zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung zu beachten gibt, mitgeben.
Um zu verstehen, ob Du als Azubi überhaupt eine BU brauchst, ist es wichtig zu verstehen, was es überhaupt bedeutet, berufsunfähig zu sein und wann eine Berufsunfähigkeitsversicherung leistet.
Nicht jeder, der seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, gilt als berufsunfähig. Die Definition, ab wann man berufsunfähig ist, regelt das Versicherungsvertragsgesetz (VVG). Hierbei müssen sich die Versicherungsunternehmen an die vorgeschriebenen Gesetze halten. Laut VVG §172 Abs. 2 gilt man als berufsunfähig, wenn:
“(2) Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall ganz oder teilweise voraussichtlich auf Dauer nicht mehr ausüben kann.”
Hierbei sind vor allem zwei Faktoren entscheidend, ob man als berufsunfähig eingestuft wird oder nicht.
Berufsunfähig gilt man, wenn man seinen Beruf für mindestens 6 Monate am Stück nicht mehr oder nur teilweise ausüben kann. Solltest Du z.B. nur 4 Monate krankgeschrieben sein und nicht arbeiten können, bist Du offiziell nicht berufsunfähig, sondern arbeitsunfähig.
Der zweite Faktor ist, inwieweit Du Deinen Beruf noch ausüben kannst. Also der Grad der Berufsunfähigkeit. Hierbei musst Du zu mindestens 50 % nicht mehr in der Lage sein, Deinen Beruf auszuüben. Dabei wird vor allem die Arbeitszeit berücksichtigt. Also, wenn Du z.B. eine 40-Stunden-Woche hast, darfst Du nicht länger als 20 Stunden pro Woche in der Lage sein, in Deinem Beruf zu arbeiten.
“Ich bin doch jung und brauche das nicht. Und wenn, dann schließe ich das einfach später ab…”
Ein Trugschluss, der leider viel zu verbreitet ist.
Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Auch Dich als Azubi im jungen Alter. Denn berufsunfähig wird man nicht nur, weil man von der Leiter fällt oder einen anderen Arbeitsunfall hat. Gerade einmal 7 % aller BU-Fälle fallen auf Unfälle zurück.
Die häufigsten Gründe sind:
In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, im Schnitt bei 25 Prozent. Das heißt, jeder Vierte wird im Laufe seines Arbeitslebens mindestens einmal berufsunfähig.
Gerade in den letzten Jahren haben psychische Erkrankungen immer mehr zugenommen. Der erhöhte Stress und der dauernde Druck belasten die Psyche, weshalb mehr als jeder dritte BU-Fall mit einer Erkrankung der Psyche zusammenhängt.
Vom Azubi bis zum Meister ist eine BU immer sinnvoll. Denn jeder kann berufsunfähig werden.
Ja, bevor Du eine BU-Versicherung abschließen kannst, musst Du eine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Diese erfolgt über einen Fragebogen, den Du vor dem Abschluss ausfüllen musst. Hierbei fragt der Versicherer nicht nur nach Deinem aktuellen Gesundheitszustand, sondern auch nach Behandlungen, Medikamenten oder Erkrankungen, die bereits zurückliegen.
Hierbei musst Du nicht alle Behandlungen, die Du als kleines Kind hattest, angeben. Die meisten Versicherer haben einen Abfragezeitraum von 3 bis 10 Jahren. Gerade weil Du als Azubi in der Regel noch jung und gesund bist, ist es einfacher für Dich, eine BU abzuschließen. Denn im Alter nehmen die Beschwerden zu und der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung wird dadurch komplizierter.
💡 Wichtig: Die Einschätzung von Krankheiten und Behandlungen variiert von Versicherer zu Versicherer. Nur weil eine Gesellschaft Dich wegen einer bestimmten Vorerkrankung ablehnt, heißt es nicht, dass der Abschluss einer BU unmöglich ist.
Solltest Du Dir unsicher sein, ob Du mit Deiner Vorerkrankung eine BU bekommst oder bestimmte Behandlungen angeben musst, kann ich Dir als ungebundener Versicherungsmakler mit einer anonymen Risikovoranfrage weiterhelfen.
Bei der Risikovoranfrage frage ich bei bis zu 30 Versicherern an, ob Dich diese trotz einer bestimmten Vorerkrankung versichern würden und wenn ja, zu welchen Konditionen.
Weil Du bei einer anonymen Risikovoranfrage der Versicherung bereits Deine Gesundheitsdaten offenlegst, stellst Du so zusätzlich sicher, dass Du nicht die Katze im Sack kaufst und dass bei der anschließenden Antragstellung Dein Versicherungsschutz rasch bestätigt werden kann.
Wenn Du Unterstützung bei einer Risikovoranfrage benötigst, kannst Du Dir gern hier einen kostenlosen und unverbindlichen Termin buchen.
Solltest Du bei Deinen Gesundheitsfragen nicht die Wahrheit sagen und bestimmte Vorerkrankungen oder Behandlungen verschweigen, kann der Versicherer Dir im Leistungsfall die BU-Rente verweigern. Gerade deshalb ist es wichtig, mit einem Experten zusammenzuarbeiten.
Pauschal zu sagen, wie viel eine gute BU für Dich als Auszubildender kostet, ist nicht möglich. Die Beiträge sind abhängig von folgenden Faktoren:
Damit Du trotzdem mal einen Überblick darüber hast, was eine BU so kostet, habe ich 3 Varianten für verschiedene Berufe mitgebracht.
Beruf | Friseur (Azubi) | Fachinformatiker (Azubi) | Pflegefachkraft (Azubi) |
Alter | 17 Jahre | 21 Jahre | 20 Jahre |
BU-Rente | 1.000 €/Monat | 1.250 €/Monat | 1.000 €/Monat |
Vertragsende / Endalter | bis 67 Jahre | bis 67 Jahre | bis 67 Jahre |
Raucher | Nein | Ja | Nein |
Beitrag | ca. 78 € | ca. 45 € | ca. 83 € |
Um noch ein wenig Geld bei BU-Versicherung zu sparen, ohne Abstriche in der Qualität zu machen, bieten manche Versicherer Dir einen Rabatt von 5 % an, wenn Du eine jährliche Zahlweise vereinbarst.
⚠️ Wichtig: Weil Beitrag und Leistung von Versicherer zu Versicherer stark variieren, solltest Du vor dem Abschluss einer BU unbedingt mit einem ungebundenen Experten reden und Tarife vergleichen.
Wenn Du nach der Ausbildung feststellst, dass der Beruf vielleicht doch nicht das ist, was Du den Rest Deines Lebens machen möchtest oder Dich in Deinem Beruf weiterbildest und den Meister machst, ist das kein Problem. Wenn Du Deinen Beruf wechselst, gibt es zwei Szenarien:
Solltest Du z.B. Deine Ausbildung als Schreiner beendet und realisiert haben, dass Dich das Thema der IT mehr interessiert und Du eine neue Ausbildung oder einen Quereinstieg in der IT machen willst, dann kannst Du bei Deiner BU Versicherung oftmals eine sogenannte Günstigerprüfung beantragen. Das bedeutet, dass die Versicherung prüft, ob Du aufgrund Deines neuen Berufes günstiger eingestuft werden kannst.
Wenn Du den gegenteiligen Weg einschlagen und z.B. aus der IT ins Handwerk gehen möchtest, musst Du Dir hier keine Sorgen machen, dass Deine BU teurer wird. Die meisten Anbieter sehen nämlich keine Verpflichtung vor, eine neue gefährlichere Tätigkeit nachzumelden. Du bist somit zwar als Handwerker versichert, die günstigen Urpsrungsbeiträge als IT´ler bleiben Dir erhalten.
Solltest Du berufsunfähig werden, musst Du darauf Steuern und Sozialabgaben bezahlen. Je nach Höhe der BU Rente und der persönlichen Situation können die Abgaben variieren.
Wie hoch die Steuern sind, die Du auf Deine BU-Rente bezahlen musst, berechnet sich am Ertragsanteil Deiner BU-Rente. Diese ist von der Restlaufzeit Deines Vertrags abhängig.
Wenn Du z.B. eine Berufsunfähigkeitsversicherung bis zum Endalter von 67 abgeschlossen hast und mit 25 Jahren berufsunfähig wirst, ist die Restlaufzeit 42 Jahre und Dein Ertragsanteil (siehe Tabelle) beläuft sich auf 43 Prozent.
Restlaufzeit (Jahre) | Ertragsanteil | Restlaufzeit (Jahre) | Ertragsanteil | |
1 | 0 % | 24 | 25 % | |
2 | 1 % | 25 | 26 % | |
3 | 2 % | 26 | 27 % | |
4 | 4 % | 27 | 28 % | |
5 | 5 % | 28 | 29 % | |
6 | 7 % | 29 | 30 % | |
7 | 8 % | 30 | 31 % | |
8 | 9 % | 31 | 32 % | |
9 | 10 % | 32 | 33 % | |
10 | 12 % | 33 | 34 % | |
11 | 13 % | 34 | 35 % | |
12 | 14 % | 35 | 36 % | |
13 | 15 % | 36 | 37 % | |
14 | 16 % | 37 | 38 % | |
15 | 17 % | 38 | 39 % | |
16 | 18 % | 39 | 40 % | |
17 | 18 % | 40 | 41 % | |
18 | 19 % | 41 | 42 % | |
19 | 20 % | 42 | 43 % | |
20 | 21 % | 43 | 44 % | |
21 | 22 % | 44 | 45 % | |
22 | 23 % | 45 | 46 % | |
23 | 24 % | 46 | 47 % |
Das bedeutet, dass Du bei 1.000 Euro BU Rente pro Monat also 430 Euro (43 Prozent) als zu versteuerndes Einkommen hast. Auf diese 430 Euro wird dann Dein persönlicher Steuersatz angewendet.
Um Dein zu versteuerndes Einkommen herauszufinden, nutze einfach diese einfache Rechnung:
jährliche Absicherungssumme (in Euro) x Ertragsanteil (in Prozent) = zu versteuernder Ertragsanteil (in Euro)
⚠️ Wichtig: Der Steuerfreibetrag beläuft sich 2025 auf 12.096 Euro/Jahr. Dieser gilt auch für Leistungen aus der BU-Versicherung. Das bedeutet, dass gerade bei kleineren BU-Renten keine Steuer anfällt.
Solltest Du neben Deiner BU Rente weitere Einnahmen haben, wie z.B. Mieteinnahmen, wird das auf die BU Rente als Einkommen angerechnet und es kann sein, dass Du dann doch Steuern zahlen musst.
Bei der Krankenversicherung gibt es zwei Möglichkeiten:
Solltest Du neben der BU Rente auch noch Erwerbsminderungsrente von der Deutschen Rentenversicherung erhalten, bist Du von der Krankenversicherung befreit. Das bedeutet, dass die Deutsche Rentenversicherung die Beiträge für die Krankenversicherung übernimmt.
Solltest Du keine Erwerbsminderungsrente erhalten, musst Du die Beiträge zur Krankenversicherung selbst bezahlen. Da Du im Falle einer Berufsunfähigkeit nicht mehr angestellt bist, wirst Du freiwillig gesetzlich versichert und musst nicht nur den Arbeitnehmeranteil der Krankenversicherung (50 %) sondern die gesamten Beiträge zur Krankenversicherung selbst bezahlen. Im Durchschnitt macht das ca. 20 % von Deiner BU-Rente aus.
Im Falle einer Berufsunfähigkeit bist Du von der Rentenversicherung befreit. Das bedeutet jedoch auch, dass Du Deine Altersvorsorge entsprechend selbst aufbauen musst.
Weil Du jetzt weißt, wie viele Abgaben Du auf Deine BU-Rente zahlen musst, können wir einfacher berechnen, wie hoch die Absicherung Deiner Berufsunfähigkeitsversicherung sein sollte.
Ein guter Richtwert (wenn Du schon ein volles Gehalt bekommst) ist es, ca. 90% vom Netto abzusichern. Wenn Du Dich noch in der Ausbildung befindest, solltest Du mindestens 1.000 Euro pro Monat absichern.
Da jede Situation aber anders ist, kannst Du Dir mit folgender Frage auch Deine individuelle Höhe berechnen.
Wenn Du plötzlich berufsunfähig wirst und kein Einkommen mehr hast, wie viel Geld brauchst Du dann, dass Du gut davon leben kannst?
Rechne hierbei nicht nur mit Fixkosten für Wohnen, Essen, Strom etc. Sondern denke auch an andere Ausgaben wie Urlaub oder ein Auto.
Zudem ist es essenziell, Kosten für eine private Altersvorsorge einzubeziehen. Weil Du, wie oben schon erwähnt, im Falle einer Berufsunfähigkeit nicht mehr in die gesetzliche Rente einzahlst, musst Du Dich selbst um Deine Altersvorsorge kümmern.
⚠️ Wichtig: Deine Rente im Falle einer Berufsunfähigkeit sollte nicht Dein finanzielles Existenzminimum sein, sondern Deinem aktuellen Lebensstandard entsprechen.
Wenn Du Hilfe dabei brauchst, die passende Höhe und den richtigen Tarif zu finden, unterstütze ich Dich mit meiner kostenlosen Beratung gerne dabei, die BU zu finden, die zu 100 % zu Dir und Deiner Situation passt.
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Ja, ein paar Versicherer bieten spezielle Tarife für junge Leute an. Diese sogenannten Einsteigertarife oder auch Starter BUs genannt, richten sich an junge Menschen, die noch nicht in der Lage sind, den vollen Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu zahlen, aber trotzdem den vollen Schutz einer Berufsunfähigkeitsversicherung genießen wollen.
Eine Einsteiger- oder auch Starter BU genannt, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die, wie der Name schon sagt, für Berufseinsteiger entwickelt ist. Sie hat am Anfang der Laufzeit einen reduzierten Beitrag.
Dieser Zeitraum, in welchem der Beitrag geringer ist, wird Startphase genannt. Je nach Versicherer variiert die Dauer der Startphase und kann bei einigen Versicherungen sogar frei gewählt werden.
Bei einer Starter BU passen sich die Beiträge mit der Zeit an. Hierbei gibt es in der Regel zwei Varianten:
Beim einmaligen Anstieg zahlst Du zwischen 3 und 10 Jahren einen reduzierten Beitrag. Nach Ablauf der Startphase erhöht sich der Beitrag einmalig auf den Folgebeitrag. Diesen musst Du dann den Rest der Laufzeit bezahlen. Der erhöhte Beitrag ist in der Regel 10-20 Prozent höher als bei einer normalen BU, ohne Starter-Option.
Der Startertarif mit schrittweisem Anstieg, auch Treppentarif genannt, erhöht sich nicht einmalig, sondern über regelmäßige Intervalle, z.B. alle zwei Jahre. Der Beitrag eines solchen Tarifes sieht dann als Beispiel vor, dass man am Anfang 50 % des klassischen BU-Tarifes zahlt, sich der Beitrag jedoch alle 2 Jahre um 10 % erhöht und dann bei 120 % des Beitrages vom klassischen BU stehenbleibt.
Grundsätzlich empfehle ich keinen Einsteigertarif, weil ein solcher Tarif in der Laufzeit immer teurer ist als eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung.
Dieser kann jedoch unter Umständen sinnvoll sein. Etwa, wenn Du Dir einen Tarif mit bestimmten Leistungen oder eine bestimmte Rentenhöhe mit Deinem Gehalt als Azubi nicht leisten kannst und ansonsten Abstriche machen müsstest.
Die Versicherer fragen neben dem Gesundheitszustand auch nach Hobbys und Sportarten. Bestimmte Hobbys oder auch Sportarten werden von den Versicherungen als besonders risikoreich betrachtet. So kann es sein, dass die Versicherer Dir einen Risikozuschlag dafür berechnen. Also, dass Du aufgrund der Sportart bzw. des Hobbys zwischen 10 und 100 Prozent Aufschlag auf den Beitrag zahlst.
Die Risikozuschläge variieren von Versicherer zu Versicherer und sind vom Hobby bzw. Sport abhängig. So geben manche Versicherer z.B. für Kitesurfing einen Risikozuschlag von 75 Prozent, während andere Gesellschaften nur 25 Prozent berechnen.
Außerdem ist es wichtig, zwischen professionellem Sport und Hobby zu unterscheiden. Wenn Du z.B. am Wochenende professionell Motorradrennen fährst oder bei einem Dressurreitwettkampf mitmachst, wird das von der Versicherung anders eingestuft, als wenn Du am Wochenende Dein Pferd, welches Du über eine Reitbeteiligung hast, ausreitest oder normal Motorrad fährst.
Wenn Du Dir unsicher bist, ob Dein Hobby als besonders Risiko gilt, kann ich das, wie auch schon, wenn Du eine Vorerkrankung hast, mit einer anonymen Risikovoranfrage kostenlos für Dich herausfinden.
Viele Versicherer haben sich auf bestimmte Berufe spezialisiert. So gibt es Gesellschaften, die etwa handwerkliche Berufe günstig versichern. Andere Gesellschaften haben sich auf Studenten spezialisiert.
Es gibt nicht die eine Gesellschaft, die jeden Beruf ideal absichert. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass man vor dem Abschluss einen wirklich ungebundenen Vergleich der Tarife und Versicherungsgesellschaften durchführt.
Ein weiterer großer Unterschied zwischen den Gesellschaften ist die sogenannte Leistungsquote. Die Leistungsquote der Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Kennzahl, die das Verhältnis angibt, wie “kulant“ der Versicherer im Falle einer Berufsunfähigkeit leistet. Also wie viele BU-Anträge er auch wirklich bewilligt.
Wenn die Leistungsquote eines Versicherers etwa 87 Prozent beträgt, bedeutet das, dass der Versicherer in 87 von 100 Fällen eine Berufsunfähigkeitsrente an die versicherte Person ausgezahlt hat.
⚠️ Wichtig: Die Leistungsquote sollte niemals das ausschlaggebende Argument für eine BU-Versicherung sein. Jedoch kann sie eine grobe Einschätzung geben, von welchen Versicherern Du lieber die Finger lassen solltest.
Wenn Du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, solltest Du unbedingt darauf achten, dass Du eine Beitragsdynamik einbaust. Die Beitragsdynamik ist ein fester Prozentsatz (zwischen 1 und 10 Prozent), um welchen sich Deine BU-Rente und auch der Beitrag jedes Jahr erhöhen. Die Dynamik dient dazu, die Inflation auszugleichen und Deine Rente an die gestiegenen Lebenshaltungskosten anzupassen.
Hierbei ist keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich und die Erhöhung erfolgt automatisch. Eine Dynamik kannst Du in aller Regel nicht nachträglich in den Vertrag einbauen.
⚠️ Wichtig: Wenn Du eine Dynamik in Deinen Vertrag eingebaut hast, bist Du nicht dazu verpflichtet, sie jedes Jahr zu akzeptieren. Wenn Du Deine BU-Rente für ein Jahr nicht über die Dynamik erhöhen möchtest, kannst Du der Erhöhung schriftlich widersprechen.
Es kann immer passieren, dass Du die Höhe Deiner Berufsunfähigkeitsrente nach oben anpassen möchtest. Das ist jedoch nicht immer so einfach und ist in der Regel mit einer Gesundheitsprüfung wie bei der Antragstellung verbunden.
Eine Möglichkeit, wie Du Deine Absicherung ohne Gesundheitsprüfung erhöhen kannst, ist neben der Dynamik auch über eine Nachversicherungsgarantie. Das bedeutet, dass Du bei bestimmten Ereignissen die BU erhöhen kannst.
Diese können z.B. sein:
Grundsätzlich solltest Du Deine BU immer bis zum Renteneintritt laufen lassen. Das bedeutet, dass Du im Falle einer Berufsunfähigkeit Deine BU-Rente bis zum 67. Lebensjahr erhältst. Dadurch stellst Du sicher, dass Du dann nahtlos in die Altersrente wechseln kannst.
Ja, eine BU kannst Du grundsätzlich jederzeit unter Einhaltung der Kündigungsfrist kündigen. Diese unterscheidet sich von Versicherer zu Versicherer.
Dieser Schritt sollte jedoch sehr gut überlegt sein. Denn ein erneuter Abschluss oder Wechsel der BU ist immer mit einer neuen Gesundheitsprüfung verbunden. Sollte sich Dein Gesundheitszustand verschlechtert haben, kann es sogar sein, dass Du nach einer Kündigung keine BU mehr abschließen kannst.
Wenn Du Deine Versicherung z. B. kündigen möchtest, weil Du gerade einen finanziellen Engpass hast, gibt es auch die Möglichkeiten, dass Du die Beiträge zinsfrei stundest. Das bedeutet, dass Du weiterhin Versicherungsschutz genießt, jedoch z.B. über einen Zeitraum von 6 Monaten keine Beiträge zahlst. Nach Ablauf der 6 Monate zahlst Du der Versicherung die nicht geleisteten Beiträge zurück.
Als Auszubildender stehst Du am Anfang Deiner Berufslaufbahn. Vielleicht ist es Dein erstes richtiges Gehalt, welches Du bekommst. Da klingt es verlockend, die Thematik der BU nach hinten zu schieben und lieber zu leben.
Doch gerade dann, wenn Du noch jung und gesund bist, solltest Du Dich mit dem Thema der Berufsunfähigkeit befassen, um den Abschluss so einfach wie möglich zu machen.
Denn zu früh für eine BU gibt es nicht. Nur zu spät. Berufsunfähigkeit kann jeden treffen. Krankheiten wie Krebs oder auch die Psyche sind unberechenbar und können dafür sorgen, dass Du auch im jungen Alter nicht mehr in der Lage bist, zu arbeiten.
Hierbei solltest Du jedoch darauf achten, nicht einfach schnell online bei einem Vergleichsportal eine BU abzuschließen, sondern Dich mit einem Experten zusammenzusetzen. Denn wenn Du nicht mehr arbeiten kannst, ist das Letzte, worüber Du Dir Gedanken machen willst, der finanzielle Aspekt.
Durch meine Spezialisierung auf die Thematik Berufsunfähigkeitsversicherung weiß ich ganz genau, worauf es bei einer guten Versicherung ankommt und auf welche Stolpersteine es zu achten gilt.
Wenn Du Dich unabhängig zum Thema BU beraten lassen möchtest, kannst Du Dir hier kostenlos und unverbindlich einen Termin buchen.