Alexander Kuhlen - Warum die Altersvorsorge des Versorgungswerks für Ärzte nicht ausreicht
Von Alexander Kuhlen am 19.06.2023

Warum die Altersvorsorge des Versorgungswerks für Ärzte nicht ausreicht

In Sachen Altersvorsorge sind Ärzte über das Versorgungswerk grundsätzlich bessergestellt als Mitglieder der Rentenkasse. Denn ihr Rentenniveau liegt rund 25 bis 50 Prozent über dem Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung. Dennoch zeigt die Praxis, dass diese Leistungen oft nicht ausreichen, um im Alter den Lebensstandard zu halten. Niedrige Zinsen, weniger Beitragszahler und älter werdende Mitglieder machen auch den Versorgungswerken zu schaffen. Das Leistungsniveau sinkt – zu Lasten der versicherten Ärzte.

Warum die Leistung des Versorgungswerks als Altersvorsorge für Ärzte nicht mehr ausreicht

Es ist allgemein bekannt, dass die gesetzliche Rentenversicherung erheblichen Problemen gegenübersteht. Aber auch die Altersvorsorge der Ärzte ist gefährdet, denn die Versorgungswerke müssen dieselben Herausforderungen meistern wie die GRV.

Die Versicherten werden immer älter und es kommen weniger Beitragszahler dazu.

Der demografische Wandel nimmt erheblichen Einfluss. Sie wissen selbst, dass die Medizin heute in der Lage ist, viele Krankheiten zu heilen und durch Vorsorgemaßnahmen frühzeitig reagiert werden kann. Folglich wird die Lebenserwartung der Menschen maßgeblich verlängert. Das führt aber dazu, dass auch die Versicherten zunehmend älter werden – und die Versorgungswerke länger Renten bezahlen müssen. Dieser Problematik gegenüber steht, dass es immer weniger Beitragszahler gibt, denn es kommen weniger neue Kollegen dazu, welche die Renten der Älteren finanzieren.

Die Beiträge erwirtschaften kaum Renditen.

Ein weiteres Problem ist das lange Zinstief. Zwar sind die Zinsen in den letzten Jahren leicht gestiegen, aber liegen sie noch immer auf einem niedrigen Niveau. Das führt dazu, dass sich mit den gesparten Beiträgen der Mitglieder nur wenig Rendite erwirtschaften lässt. Folglich steht den Versorgungswerken weniger Kapital zur Verfügung.

Steigende Lebenshaltungskosten und Mangel an Nachfolgern wird zum Problem

Ein weiteres Problem, mit dem die Bezieher der Renten konfrontiert werden, sind die steigenden Lebenshaltungskosten. Allein innerhalb eines Jahres sind die Preise für Lebensmittel um mehr als 15 Prozent gestiegen. Auch in der Zukunft ist davon auszugehen, dass die Lebenshaltungskosten nicht sinken werden; im Gegenteil – sie werden vermutlich weiter steigen. Das heißt also, dass Sie als Rentner einen höheren finanziellen Bedarf haben als die Rentenbezieher noch vor 20 Jahren.

Die Suche nach Nachfolgern für die Praxis wird zum finanziellen Problem.

Fast die Hälfte aller niedergelassenen Ärzte vertraut bei der Altersvorsorge darauf, dass sie die Praxis verkaufen und mit der Rente aus dem Versorgungswerk ihren Lebensstandard bestreiten werden. Bereits jetzt fürchtet aber die Mehrzahl der Ärzte, dass die Suche nach einem Nachfolger – und damit auch nach einem Käufer zum Problem wird. Und ohne den Verkaufserlös fällt die finanzielle Absicherung im Alter deutlich geringer aus.

Fazit: Mediziner sollten sich nicht alleinig auf das Versorgungswerk verlassen

Fakt ist also, dass die Versorgungswerke und damit auch ihre Versicherten großen Problemen gegenüberstehen. Und darunter leiden insbesondere die Ärzte, die das Versorgungswerk und den potenziellen Verkauf ihrer Praxis als Haupt-Altersvorsorge betrachten und nicht zusätzlich vorsorgen. Gerade junge Mediziner, die noch am Anfang oder in der Mitte ihrer Karriere stehen, müssen damit rechnen, dass die alleinige Leistung aus dem Versorgungswerk zu gering ist.

Rentenlücke schließen: Möglichkeiten der Altersvorsorge für Ärzte

Da die Leistungen aus dem Versorgungswerk noch über dem Niveau der gesetzlichen Rentenkasse liegen, bleibt vermutlich vielen Ärzten die Altersarmut erspart. Dennoch sollte klar sein, dass ihre finanziellen Mittel im Alter deutlich geringer ausfallen werden.

Bei der Nordrheinischen Ärzteversorgung erhielten Ärzte 2023 eine durchschnittliche Altersrente in Höhe von 2750,22 Euro pro Monat. Mediziner gehören aber zu den Top-Verdienern in Deutschland, ihr Bruttoeinkommen liegt im Durchschnitt bei 7.462 Euro monatlich. Hier wird deutlich, dass ihr Lebensstandard entsprechend höher ist und damit auch der finanzielle Bedarf im Alter größer ausfällt.

Um die Versorgungslücke im Alter zu schließen, haben Ärzte verschiedene Möglichkeiten der Altersvorsorge. Welche davon geeignet ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab; von ihrem Berufsstand, ihrer Ansparzeit wie auch ihren persönlichen Wünschen und Ansprüchen.

Die betriebliche Altersvorsorge für angestellte Ärzte

Angestellte Ärzte können ihre Altersversorgung mit einer bAV aufbessern. Der Vorteil dabei: Die Prämie für ihre Rente wird aus dem Bruttolohn entrichtet, wodurch die Nettobelastung geringer ausfällt. Aber sinkt dadurch auch der Beitrag an das berufsständische Versorgungswerk, da das Bruttoeinkommen geschmälert wird. Daher lohnt sich eine betriebliche Altersversorgung meist nur, wenn sich der Arbeitgeber an der bAV beteiligt und einen Zuschuss zur Rentenversicherung leistet.

Die Rürup-Rente mit Steuervorteilen

Eine Rürup-Rente oder auch Basis-Rente genannt, ist vor allem für Gutverdiener interessant. Denn bei dieser Altersvorsorge können die Versicherten 100 Prozent der Beiträge von der Steuer absetzen, wodurch ihre Steuerbelastung sinkt. Dafür muss die Rentenleistung wiederum bei Auszahlung vollständig versteuert werden.

Die private Rentenversicherung

Eine private Rentenversicherung genießt keine Steuervorteile. Dafür sind diese Produkte sehr flexibel und müssen bei Auszahlung nur mit dem Ertragsanteil (Differenz zwischen Leistung und einbezahlten Beiträgen) versteuert werden. Private Rentenversicherung gibt es verzinst wie auch als fondsgebundene Variante. Eine Fondsrente kann mit verschiedenen Anlagestrategien abgeschlossen werden – von der sicherheitsorientierten Anlage mit höchstmöglicher Garantie bis hin zur chancenorientierten Anlageform, die auf eine möglichst hohe Rendite setzt. Welche Variante dieser Altersversorgung geeignet ist, hängt von der Spardauer wie auch Ihren persönlichen Wünschen ab.

Weitere Möglichkeiten zur Altersvorsorge für Ärzte

  1. Eine abbezahlte und selbst bewohnte Immobilie ist eine Form der Altersvorsorge. Denn dadurch fallen im Alter keine Ausgaben für Miete an.
  2. Wer zusätzlich vermietet, kann seine Rente durch Mieteinnahmen aufbessern.
  3. Auch ETF, Fondssparpläne, Aktien und Wertpapiere können jährliche Erträge einbringen und ein Polster für die Altersvorsorge sein.

Die Altersvorsorge für Ärzte: Mit Zuversicht in die Zukunft blicken

Die berufsständischen Versorgungswerke bringen Medizinern erhebliche Vorteile und sie haben die Aussicht auf eine höhere Rentenzahlung als Mitglieder der gesetzlichen Rentenkasse. Doch haben Ärzte auch einen höheren Lebensstandard, da sie zu den Top-Verdienern zählen. Und die Beiträge für das Versorgungswerk sind gedeckelt. Das heißt, mit höherem Einkommen steigen die Ansprüche auch nur begrenzt mit. Daher droht Ärzten bei der Altersvorsorge zwar selten die Altersarmut, es besteht aber eine erhebliche Lücke zwischen der Rentenleistung und ihrem Bedarf.

Als unabhängiger Versicherungsmakler unterstütze ich Sie dabei, diese Versorgungslücke zu schließen. Wir prüfen, wie hoch Ihre Rentenansprüche sind und mit welcher Altersvorsorge für Ärzte Sie Ihren Bedarf optimal abdecken. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin mit mir und lassen Sie sich beraten.

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Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Portait Alexander
Meine Name ist Alexander Kuhlen. Ich bin Versicherungsmakler in meiner Lieblingsstadt Köln. Ich liebe es Ihre Versicherungsprobleme zu lösen. Spezialisiert bin ich auf Private Kranken-, Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge.
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