Sie haben sicherlich auch schon davon gehört. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler abzuschließen klingt im ersten Moment völlig abwegig. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit von zum Beispiel einer schweren Erkrankung mit Folgen in jungen Jahren noch relativ gering. Zum anderen wird als Schüler faktisch doch noch überhaupt kein Beruf ausgeübt.
Schüler Berufsunfähigkeitsversicherung - Warum sinnvoll?
Glücklicherweise hat sich mittlerweile die Meinung weitestgehend durchsetzen können, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung nahezu unverzichtbar ist. Fast jeder von uns ist davon abhängig, mit Hilfe seiner Arbeitskraft den eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Tritt nun eine gesundheitliche Einschränkung ein, ist das alleine schon tragisch genug. Wenn allerdings hierdurch dann eine Berufsunfähigkeit entsteht und das Einkommen wegfällt, so kommen neben den gesundheitlichen auch noch finanzielle Probleme hinzu. Dass finanzielle Schwierigkeiten der persönlichen Genesung bzw. dem Krankheitsverlauf nicht gerade zugutekommen, lässt sich nicht bestreiten. Doch welche Gründe sprechen nun dafür, für einen Schüler ohne Beruf und ohne Einkommen trotzdem schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen?
Frühzeitige Gesundheitsprüfung bei Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist es üblicherweise so, dass eine Gesundheitsprüfung durchgeführt wird. Das bedeutet im Klartext, dass der Versicherer bei der Beantragung des Versicherungsschutzes dem Kunden zahlreiche Fragen zur Gesundheit stellt. So wird nicht nur nach aktuellen Erkrankungen gefragt. Auch Krankheiten der vergangenen Jahre müssen vollständig und wahrheitsgemäß angegeben werden. Sogar nicht behandelte Beschwerden versuchen die meisten Versicherer im Rahmen des Antrages in Erfahrung zu bringen.Sehr oft ist das Ergebnis dieser Gesundheitsprüfung dann, dass kein vollständiger Versicherungsschutz möglich ist.
So könnte beispielsweise schon eine banale Allergie oder Beschwerden am Rücken dazu führen, dass zwar ein Vertrag zustande kommen kann, dass die zuvor genannten Bereiche jedoch ausgeschlossen werden. Sollte eine möglicherweise in Zukunft eintretende Berufsunfähigkeit dann aufgrund dieser Risikoausschlüsse resultieren, muss der Versicherer dem Kunden keine Berufsunfähigkeitsrente zahlen.Auch deutlich höhere Beiträge aufgrund von Vorerkrankungen sind denkbar. Nicht gerade selten jedoch ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund des Gesundheitszustandes auch gar nicht mehr möglich.
Zum Beispiel alleine schon aufgrund einer psychotherapeutischen Behandlung oder aufgrund von ausgeprägter Adipositas.In aller Regel ist man als Schüler tendenziell noch gesünder als im Erwachsenenalter. Hier bietet sich unter Umständen eine große Chance, in jungen Jahren einen vollwertigen Vertrag zu erhalten. Dies ist meiner Meinung nach der alles entscheidende Vorteil einer Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch der Vollständigkeit halber gehe ich nun noch auf weitere Punkte ein.
Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung und die vorvertragliche Anzeigepflicht
Wie schon zuvor beschrieben, ist das Risiko, dass eine Berufsunfähigkeit bei jungen Menschen entsteht, noch relativ gering. Dieses steigt dann im Laufe des Lebens sukzessive an.Der Versicherer verlässt sich auf die Gesundheitsangaben im Antrag. Sollte der Kunde bei der Beantwortung fahrlässig oder gar vorsätzlich falsche oder unvollständige Angaben geacht haben, so kann der Versicherer je nach Situation noch bis zu zehn Jahre ab ab Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung vom Vertrag zurücktreten bzw. diesen anfechten.Hat man für den Schüler jedoch zum Beispiel schon mit 16 Jahren die Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, ist hier spätestens mit dem 27. Geburtstag Schluss für den Versicherer.
Niedriges Eintrittsalter durch Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung
Je früher eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wird, desto geringer ist logischerweise das Eintrittsalter. Je niedriger das Eintrittsalter ist, desto geringer ist auch der zu zahlende Beitrag für den Versicherungsschutz. Der Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung wird so oder so für viele subjektiv als relativ hoch empfunden. Erklärbar sind die Beiträge jedoch unter anderem mit dem hohen Risiko, im Laufe seines Lebens tatsächlich einmal aus gesundheitlichen Gründen auf ein Ersatzeinkommen angewiesen zu sein. Durch eine Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung kann dauerhaft ein verhältnismäßig günstiger Beitrag bei vollem Versicherungsschutz vereinbart werden.
Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung: Was passiert beim Berufswechsel?
Als Schüler ist es in der Regel noch völlig offen, ob nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium folgt und welcher Beruf in Zukunft einmal ergriffen wird. In der Berufsunfähigkeitsversicherung ist aber der versicherte Beruf maßgeblich für die Höhe des Beitrages. Je nach Einstufung, insbesondere wenn körperliche, künstlerische oder sportliche Tätigkeiten ausgeübt werden, ist eine Absicherung für so manchen unbezahlbar. Dringend notwendig wäre sie jedoch sehr wohl.
Damit dieses Dilemma frühzeitig vermieden werden kann, sollte am besten schon als Schüler die Berufsunfähigkeitsversicherung installiert werden. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass für manche Berufsbilder keine oder nur eine sehr eingeschränkte Absicherung möglich ist.Üblicherweise wird für die Beitragskalkulation ausschließlich die bei Vertragsabschluss ausgeübte Tätigkeit herangezogen. Als Schüler hat man so einen günstigen Einstieg. Ein späterer Einstieg in den Beruf oder berufliche Änderungen sind in der Regel zwar automatisch versichert, führen aber meist nicht zu einer Beitragserhöhung, so dass das ganze Berufsleben lang der günstige "Schüler-Beitrag" gilt. Umgekehrt sehen manche Tarife z.B. für zukünftige Akademiker nachträgliche Vergünstigungen vor.
Fazit:
Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist bereits als Schüler möglich und sinnvoll. Je jünger man bei Vertragsabschluss ist, desto günstiger und einfacher gelangt man an den Versicherungsschutz. Es bieten zwar einige Versicherer eine Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung an, der Teufel steckt jedoch auch hier im Detail.
Oft beinhaltet die Absicherung nämlich eine "Schülerklausel", die aus dem vollumfassenden Berufsunfähigkeitsschutz lediglich eine einfache Erwerbsunfähigkeitsversicherung macht. Teilweise werden dem Kunden auch Meldepflichten abverlangt, z.B. die Anzeige des Beginnes einer Ausbildung oder eines Studiums. Sofern hier gewisse Fristen nicht eingehalten werden, läuft der Vertrag unweigerlich aus. Um hier eine passende und leistungsstarke Schüler-Berufsunfähigkeitsversicherung herauszufiltern, kann die Beratung durch einen spezialisierten Versicherungsmakler sehr hilfreich sein.