Ein Beamter am Schreibtisch, der PKV versichert ist
Von Alexander Kuhlen am 31.10.2023

Debeka private Krankenversicherung für Beamte

In welchen Fällen ist man bei der privaten Krankenversicherung der Debeka als Beamter gut aufgehoben und wann sollte man besser auf einen anderen Versicherer zurückgreifen? Wir nehmen den PKV-Tarif der Debeka für Beamte genauer unter die Lupe und zeigen, ob die Debeka Privatversicherung tatsächlich die erste Wahl für Beamte unter den privaten Krankenversicherern ist.

Nach der Verbeamtung: Ist ein Wechsel in die PKV sinnvoll?

Vor dem Wechsel der Krankenversicherung haben neue Beamte zuvor ein anstrengendes Studium absolviert oder waren bereits als Angestellte im öffentlichen Dienst tätig. Bis zu diesem Zeitpunkt war die überwiegende Mehrheit in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) versichert. Gelegentlich berichten Versicherungskunden sogar, dass sie mit ihrer gesetzlichen Krankenkasse recht zufrieden seien und sich eigentlich nicht mit einem Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) für Beamte auseinandersetzen möchten.

Aufgrund des zur Verfügung stehenden Beihilfeanspruches müssen Beamte in der privaten Krankenversicherung jedoch keine 100-Prozent-Absicherung abschließen, sondern können den PKV Krankenversicherungsschutz an den individuellen Beihilfesatz für Beamte anpassen. Dies führt dazu, dass die private Krankenversicherung mit wenigen Ausnahmen (z.B. pauschale Beihilfe) für Beamte die deutlich preiswertere Versicherung ist. Bei einem Verbleib in der GKV müssten zum Teil doppelt so hohe Beiträge zur Versicherung durch den Beamten allein getragen werden, bei üblicherweise schlechteren Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherer.

Nun geht es für Beamte also darum, eine passende private Krankenversicherung (PKV) zu finden und abzuschließen. Weite Verbreitung in Beamten-Kreisen findet die private Krankenversicherung für Beamte der Debeka. Aktuell ist die Debeka die PKV mit der höchsten Anzahl an privat versicherten Beamten in Deutschland. Doch lassen sich allein anhand der hohen Anzahl an privat versicherten Beamten Rückschlüsse auf die Qualität der Debeka-Tarife ziehen? Wir werfen einen genaueren Blick auf die PKV-Tarife und Leistungen des privaten Krankenversicherers.

Beihilfeergänzungstarif: Das Herzstück des Beihilfe-Tarifes für Beamte

Fast jeder private Krankenversicherer wie die Debeka bietet im Rahmen seiner PKV-Tarife für Beamte nicht nur einen Grundtarif für die Bereiche "Ambulant", "Stationär" und "Zahn" an, sondern zusätzlich auch einen sogenannten Beihilfeergänzungstarif.

Ein Beihilfeergänzungstarif springt idealerweise dann ein, wenn die Beihilfe für Beamte bestimmte Leistungen nicht oder nur zum Teil übernimmt. Hier sollte man also sehr genau hinschauen, denn hinsichtlich des Beihilfeergänzungstarifs bestehen erhebliche Qualitätsunterschiede. Inhalte und Leistungsumfang sollten möglichst "zukunftssicher" formuliert sein. Leistungen der Beihilfe für Beamte werden nicht auf Dauer garantiert und können abgesenkt werden. Zudem besteht in der Pension regelmäßig ein Beihilfeanspruch in Höhe von 70 Prozent, es ist also eine starke Abhängigkeit von der Beihilfe gegeben. Wenn nun die Beihilfe Kürzungen vornimmt oder nicht zahlt, kann dies einen nicht unerheblichen Teil der Rechnung ausmachen.

Wie sehen die Beihilfeergänzungstarife bei der Debeka aus? Die Debeka bietet für private Versicherte Beamte zwei verschiedene Beihilfeergänzungstarife an, nämlich den Tarif "BG", der nur für den Bereich "Zahn" sowie "Auslandsreise" aufkommt, sowie den leistungsstärkeren PKV-Tarif "BC". Sofern die Möglichkeit besteht, sollten Beamte möglichst immer auf den umfangreicheren PKV-Tarif "BC" zurückgreifen.

Der Leistungsumfang der Debeka-Tarife für Beamte ist zunächst als positiv anzusehen. Ein genauerer Blick auf die Details zeigt jedoch, dass bei einigen Leistungsbereichen eine Beihilfefähigkeit vorausgesetzt wird. Was bedeutet dies in der Praxis? Erkennt die Beihilfe eine Rechnung des Beamten gar nicht an, fehlt der komplette Beihilfeanteil zur Krankenversicherung und die Debeka stockt über den PKV-Beihilfeergänzungstarif nicht auf. Eine solch bescheidene und für Beamte nachteilige Regelung des PKV-Versicherers findet sich bei anderen Anbietern für die private Krankenversicherung eher selten. 

Kur: Oft schlechter geregelt als in der gesetzlichen Krankenkasse

Auch beim Thema Kuren in der privaten Krankenversicherung sollte man unbedingt zweimal hinschauen. Viele privatversicherte Beamte wiegen sich hier in falscher Sicherheit. Bei einem Kuraufenthalt fallen sowohl Kosten für die Unterkunft als auch für die Behandlungen an. Die Debeka bezuschusst Kuren jedoch nur mit maximal 33 Euro, vorausgesetzt man hat die beste PKV-Tarifkombination für Beamte gewählt. Dies ist bei vielen anderen Privatversicherern für Beamte deutlich besser gelöst und es stellt sich die Frage, warum die Debeka nicht eine Möglichkeit der Aufstockung anbietet, zumindest optional.

Gebührenordnung für ambulante Behandlungen

Nach allen Arztbesuchen bekommt ein privat versicherter Beamte eine Rechnung zugeschickt, die es zu begleichen gilt. Doch auch an dieser Stelle kann nicht alles in Rechnung gestellt werden, sondern der Behandler muss gewisse Spielregeln einhalten. Jegliche Behandlungen und die dazugehörigen Gebühren sind in einem Gebührenverzeichnis bzw. einer Gebührenordnung (GOÄ), festgelegt. Allerdings gibt es einen gewissen Spielraum, denn die Gebührensätze dürfen, je nach Aufwand, mit einem Gebührensatz multipliziert werden. So finden sich Behandler in Deutschland, die aufgrund ihrer Expertise mit Patienten eine Honorarvereinbarung treffen und sich beispielsweise den 7-fachen Satz bezahlen lassen.

Bei der privaten Krankenversicherung der Debeka ist jedoch beim 3,5-fachen Satz Schluss. Möchte man als Beamter Zugang zu nahezu allen Ärzten in Deutschland, sollte der PKV-Tarif im ambulanten Bereich keine Begrenzung auf den Höchstsatz der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ) vorsehen. In der Praxis wird man diese Regelung selten benötigen. Im Fall der Fälle kann es jedoch nicht schaden, wenn man die bessere Lösung für sich abgesichert weiß.

Beitragsrückerstattung durch die PKV

Einige Kunden legen bei der Auswahl der besten PKV-Krankenversicherung für Beamte den Schwerpunkt auf die Höhe der Beitragsrückerstattung, sofern in einem Kalenderjahr keine Rechnungen beim Versicherer eingereicht werden. Hinzu kommt, dass Beitragsrückerstattungen selbst dann geleistet werden sollen, sofern lediglich Rechnungen für Vorsorgeuntersuchungen und Prophylaxe eingereicht werden, beispielsweise aus den Bereichen Hautkrebsvorsorge, Gynäkologie oder Zahnreinigung.

Wichtig zu wissen: Die Höhe der Beitragsrückerstattung kann im Laufe der Zeit vom Versicherer verändert werden. Die Höhe der Rückerstattung wird also nicht dauerhaft von der privaten Krankenversicherung garantiert. Darüber hinaus werden die meisten Kunden mit dem Älterwerden tendenziell seltener eine Beitragsrückerstattung erhalten. Bei der Debeka liegt die Beitragsrückerstattung derzeit auf verhältnismäßig hohem Niveau. Bei Leistungsfreiheit gibt es 2,5 Monatsbeiträge für PKV-Versicherte Beamte bei der Debeka zurück. Allerdings dürfen keine Rechnungen bei der Krankenversicherung eingereicht werden, auch nicht aus dem Bereich der Vorsorgeuntersuchungen. Vor einigen Jahren zahlte die Debeka noch 4 Monatsbeiträge bei Leistungsfreiheit an PKV-Versicherte zurück.

Kindernachversicherung: Wenn die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist

Bekommt ein privat versicherter Beamter ein Kind, so kann er den Nachwuchs ohne Gesundheitsprüfung bei seiner Krankenversicherung mitversichern lassen. Diese Regelung wird ausdrücklich vom Gesetzgeber geschützt, nachzulesen im § 198 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG). Somit ist es grundsätzlich ausgeschlossen, dass ein PKV-Versicherer die Kindernachversicherung ablehnt, weil er der Ansicht ist, das Kind des Beamten sei nicht gesund genug. Sämtliche PKV-Gesellschaften sind verpflichtet, sich daran zu halten.

Nahezu alle privaten Krankenversicherer haben diese Regelung aus Gründen der Transparenz in die eigenen PKV-Vertragsbedingungen aufgenommen. Bei der Debeka ist dies leider nicht der Fall. Ärger mit der Krankenversicherung ist in Bezug auf die Kindernachversicherung somit nicht gänzlich ausgeschlossen. Wir empfehlen Kunden primär die Variante mit der Regelung im Versicherungsvertragsgesetz und einer zusätzlichen Klarstellung in den Vertragsbedingungen der PKV.

Krankentagegeldoption: Man weiß nie, wohin der Weg führt

Eine private Krankenversicherung für Beamte sollte sich idealerweise flexibel an persönliche oder berufliche Veränderungen anpassen. So gibt es bei einigen Versicherungsgesellschaften die Möglichkeit, bei Wegfall des Beihilfeanspruches bzw. Ausscheiden aus der Beamtenlaufbahn eine zusätzliche Krankentagegeldabsicherung abzuschließen, ohne erneute Gesundheitsprüfung.

Als Arbeitnehmer beispielsweise ist eine solche Absicherung wichtig, da Arbeitgeber in der Regel nur 6 Wochen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zahlen. Beamte müssen sich darüber keine Gedanken machen. Sollte jedoch ein anderer Berufsweg eingeschlagen werden, so kann bei der Debeka eine solche Krankentagegeldversicherung nur mit erneuter Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden. Bei nicht idealem Gesundheitszustand wird die Debeka diesen wichtigen Schutz nicht anbieten. Dies ist bei anderen PKV-Anbietern teilweise kundenfreundlicher geregelt.

Gesundheitsprüfung durch die PKV

Beim Abschluss einer Beamten-PKV müssen vom Kunden viele Gesundheitsfragen beantwortet werden, das ist nichts Neues. Im Großen und Ganzen gibt es bei der Debeka diesbezüglich auch nicht viel zu bemängeln. Wenn da nicht die Frage 6 im PKV-Antrag wäre. Diese ist so weitgehend ohne zeitliche Eingrenzung, dass es sehr schwierig sein sollte, diese als Kunde auch wirklich wahrheitsgemäß zu beantworten.

Gerade in den ersten Jahren überprüfen private Krankenversicherer häufiger, ob Kunden wegen falsch beantworteter Gesundheitsfragen ausgeschlossen werden können. Durch die Verwendung dieser Frage im PKV-Antrag verschiebt sich das Machtgefüge eindeutig zu Gunsten der Debeka. 

Allgemein ist die Debeka allerdings dafür bekannt, fast jeden Beamten zu versichern, selbst wenn ernsthafte Vorerkrankungen vorliegen. Dies klingt zunächst löblich, doch sind bereits bei der Debeka versicherte Beamte sicher nicht so begeistert. So würde ich mich persönlich eher bei einem privaten Krankenversicherer gut aufgehoben fühlen, der angemessen streng bei der Aufnahme seiner Versicherten agiert. Zu groß ist die Gefahr, dass eine falsche Aufnahmepolitik eines PKV-Versicherers zu überproportional steigenden Beiträgen in der Zukunft führen wird.

Alterungsrückstellungen berücksichtigen

Einen nicht unerheblichen Anteil der Beiträge legen private Krankenversicherer für ihre Kunden im Rahmen der Alterungsrückstellungen zurück. In jungen Jahren werden die Rücklagen gebildet, ab einem gewissen Alter werden sie wiederum sukzessive aufgebraucht. Ein PKV-Versicherer, der den Alterungsrückstellungen einen großen Stellenwert zumisst, ist als positiv anzusehen, da mit Sicherheit ein nicht unerheblicher Effekt auf die Beitragsstabilität gegeben ist.

PKV-Gesellschaften lassen sich bei der Kalkulation nicht gern in die Karten schauen. Dennoch gibt es gelegentlich eine Veröffentlichung. Zusammengefasst gehört die Debeka nicht zu den Versicherern für Beamte, die knapp die Hälfte der PKV-Beiträge den Altersrückstellungen zuführt, trotzdem liegt sie noch über dem Durchschnitt.

Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern und Risikovoranfragen

Bevor die Katze im Sack gekauft und ein Antrag auf PKV-Mitgleidschaftgestellt wird, ist ein genauer Überblick über die Aufnahmekonditionen des privaten Versicherers unerlässlich. Die allgemein zur Verfügung stehenden Preise helfen allerdings nicht weiter, denn der individuelle Gesundheitszustand ist dabei noch gar nicht berücksichtigt. Um nun herauszufinden, wie Ihre persönlichen Aufnahmebedingungen als Beamter bei einer PKV gestaltet sind, hat es sich bewährt, vorab anonyme Risikovoranfragen über einen Versicherungsmakler durchführen zu lassen.

Doch hier beißt sich die Katze in den Schwanz, denn üblicherweise gibt es keine Zusammenarbeit zwischen Versicherungsmaklern und der Debeka und somit auch nicht die Möglichkeit der Durchführung von anonymen Risikovoranfragen. Dennoch kann ein auf die Beamten-PKV spezialisierter Versicherungsmakler weiterhelfen, in dem er den Tarif der Debeka gemeinsam mit Ihnen durchleuchtet und unter Berücksichtigung des Gesundheitszustandes eine ungefähre Tendenz gibt, ob und in welcher Höhe beispielsweise ein Risikozuschlag anfallen könnte.

Service und Zufriedenheit mit der PKV

Bei jedem privaten Krankenversicherer für Beamte gibt es sowohl zufriedene als auch unzufriedene Kunden. Gerade der frühere Vorgänger-Beamten-Tarif der Debeka hatte recht starke leistungstechnische Schwächen, die in der Vergangenheit oft durch Kulanz von der Debeka ausgeglichen wurden.

Nach Empfinden vieler Debeka-Bestandskunden hat die Kulanz des PKV-Versicherers stark nachgelassen und es herrscht eine deutlich größere Unzufriedenheit. Letzten Endes kann sich alles rund um den Service bei der PKV jederzeit von heute auf morgen verändern. Deswegen sollte man andere Aspekte, insbesondere die Leistungen des Beamten-Tarifs, immer in den Vordergrund stellen, denn diese sind ein Leben lang garantiert.

Eigene Erfahrungen als Mitarbeiter der Debeka

Meine berufliche Laufbahn habe ich mit der Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei der Debeka begonnen. Schon nach kurzer Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass ich mich auf Dauer mit der Tätigkeit als Vertreter der Debeka nicht anfreunden kann, auch wenn die Debeka einen aus meiner Sicht bei Kunden und Beamten einen viel zu guten Ruf genießt. Man wirbt damit, der Größte und somit der beste private Krankenversicherer zu sein. Da die Frage nach der besten PKV für Beamte aus meiner Sicht jedoch nicht pauschal beantwortet werden kann und da ich meinen Kunden eine unabhängige Beratung zugute kommen lassen wollte, habe ich mich bereits kurz nach Beendigung der Ausbildung als freier Versicherungsmakler selbständig gemacht.  

Fazit: Debeka private Krankenversicherung für Beamte

Nutzen Sie als Beamter die Unterstützung eines Versicherungsmaklers, der für Sie die passende private Krankenversicherung findet. Wählen Sie gewünschte Leistungen für den PKV-Tarif ganz individuell nach Ihrem persönlichen Bedarf. Lassen Sie über den Versicherungsmakler anonyme Risikovoranfragen durchführen, um zu schauen, ob und zu welchen Konditionen Sie als Beamter aufgenommen werden können. Erst nach Klärung dieser Fragen sollten Sie entscheiden, ob die Debeka oder eventuell ein anderer PKV-Versicherer für Beamte gewählt wird.

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Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Portait Alexander
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