Das Wichtigste in Kürze:
Was sind die Vorteile einer privaten Krankenversicherung? Genau dieser Frage möchte ich im folgenden Beitrag auf den Grund gehen. Darüber hinaus erkläre ich auch kurz und verständlich, worin sich GKV und PKV denn nun voneinander unterscheiden und worauf man bei einem Wechsel achten sollte. Legen wir los!
Ich agiere als unabhängiger Versicherungsmakler und bin daher keinem Versicherungsunternehmen gegenüber verpflichtet. Das bringt den Vorteil mit sich, dass ich ausschließlich die Interessen meiner Mandanten vertrete. Als unabhängiger Versicherungsmakler stehe ich daher stets auf der Seite meiner Kunden.
Ich bin qualifizierter Versicherungsbetriebswirt (DVA), Versicherungsfachwirt (IHK) und Versicherungskaufmann (IHK). Ich blicke mittlerweile auf eine mehrjährige berufliche Erfahrung als Versicherungsmakler, Mehrfachagent und Kundenberater zurück. Ich garantiere, dass meine Beratung stets absolut unabhängig und nach bestem Wissen erfolgt.
Die Unterschiede zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung sind durchaus erheblich. Auf Nachfrage dürften die meisten Menschen wohl Leistungen und Beitragshöhen als wichtige Unterschiede nennen. Allerdings unterscheiden sich GKV und PKV noch in einigen anderen wichtigen Aspekten. Gehen wir einmal kurz darauf ein.
Die Grundlage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist das sogenannte Solidarprinzip. Dieses besagt, dass alle Versicherten Beiträge entsprechend ihres Einkommens zahlen und die Gesundheitskosten gemeinsam übernehmen. Es spielt dabei keine Rolle, wie alt oder gesund ein Mitglied ist. Die private Krankenversicherung (PKV) hingegen stützt sich auf das Äquivalenzprinzip. Dieses sieht eine individuelle Berechnung der Beitragshöhe vor. Der Beitrag wird durch Faktoren wie das Alter, den Gesundheitszustand und die gewählten Leistungen bestimmt, damit jeder seine eigenen Risiken abdeckt.
Für Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen unter der Versicherungspflichtgrenze liegt (2024: 69.300 Euro pro Jahr, ab 2025 dann 73.800 Euro), ist die GKV obligatorisch. Ebenfalls versicherungspflichtig sind Gruppen, die vom Gesetzgeber als schutzbedürftig eingestuft werden, wie z.B. Künstler. Darüber hinaus können sich Arbeitnehmer, deren Arbeitsentgelt über der Grenze liegt, sowie nicht versicherungspflichtige Freiberufler, Beamte und Selbstständige freiwillig in der GKV versichern.
Angestellte mit einem Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze, Freiberufler und Selbstständige sowie Beamte können sich privat krankenversichern. Selbstverständlich gibt es hier noch jede Menge Ausnahmen und Spezialfälle.
Die GKV-Beiträge hängen vom Einkommen ab und belaufen sich auf 14,6 % des Bruttoeinkommens. Hinzu kommt noch ein Zusatzbeitrag der Kasse. Etwa die Hälfte der Ausgaben trägt der Arbeitgeber, während Familienangehörige ohne eigenes Einkommen beitragsfrei mitversichert sind. Im Gegensatz dazu erfolgt die Berechnung der Beiträge in der PKV anhand von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand oder Tarif. Familienangehörige müssen einen eigenen Vertrag abschließen, was dazu führen kann, dass die Ausgaben für Familien höher ausfallen.
Die Leistungen in der GKV unterliegen dem Gesetz und sind für alle Krankenkassen gleich. Ihr Angebot umfasst erforderliche medizinische Maßnahmen, kann jedoch bei besonderen Leistungen wie Zahnersatz oder alternativen Heilmethoden begrenzt sein.
Um zu verstehen, welche Leistungen mit der gesetzlichen Krankenkasse abgedeckt werden, lohnt sich ein Blick in das Sozialgesetzbuch:
⚠️ Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) sind laut Sozialgesetzbuch (SGB V, §12) mit dem Wirtschaftlichkeitsgebot auf das absolut Notwendige beschränkt. Sie müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein, ohne den minimal erforderlichen Umfang zu überschreiten. Ziel ist es, Kosten zu begrenzen und nur medizinisch notwendige Behandlungen sicherzustellen.
Im Gegensatz dazu stellt die PKV Tarife zur Verfügung, die häufig umfangreichere Leistungen bieten, wie etwa Einbettzimmer im Krankenhaus oder höhere Erstattungen für Zahnersatz und Sehhilfe.
Während die GKV entstandene Kosten direkt mit dem Arzt bzw. dem Krankenhaus abrechnet, rechnet die private Krankenversicherung mit der versicherten Person ab. Diese sendet dazu die zu erstattende Rechnung an die Versicherungsgesellschaft, welche den Betrag anschließend überweist. Auf Wunsch besteht bei vielen privaten Krankenversicherungen mittlerweile aber auch die Möglichkeit, mittels dem „Klinik-Card-Verfahren“ Versicherer und Krankenhaus direkt miteinander abrechnen zu lassen.
Aufgrund der gesetzlichen Festlegung der Leistungen und Beiträge ist die GKV nicht flexibel. Oftmals ist es nur möglich, individuelle Wünsche mit Zusatzversicherungen zu decken. Im Gegensatz dazu ermöglicht die PKV eine große Flexibilität bei der Auswahl von Tarifen und Leistungen. Einmal ausgewählte Tarife sind allerdings nur schwer anzupassen. Das erfordert eine gründliche Planung beim Abschluss eines Vertrages.
Die Beiträge in der GKV erhöhen sich mit dem Einkommen, bleiben aber ungeachtet des Alters konstant. Um Beitragserhöhungen im Alter zu kompensieren, werden in der PKV Altersrückstellungen geschaffen. Im Alter können die Ausgaben jedoch deutlich zunehmen, vor allem, wenn es nicht genügend Rückstellungen gibt oder die Gesundheitsausgaben steigen.
Während ein Wechsel von der GKV in die PKV recht einfach ist, gestaltet sich eine Rückkehr aus der PKV in die GKV oft deutlich schwieriger. Besonders für Personen über 55 Jahren ist eine Rückkehr nahezu unmöglich. Innerhalb der PKV ist ein Wechsel möglich, allerdings mit potenziellen Verlusten bei Altersrückstellungen verbunden. Daher solltest Du einen Wechsel sorgfältig prüfen.
Nachfolgend habe ich für Dich nochmal die wichtigsten Unterschiede tabellarisch zusammengefasst. Gerne helfe ich Dir in einem persönlichen Gespräch, die richtige Versicherung für Dich zu finden.
Aspekt | GKV | PKV |
Prinzip | Solidarprinzip | Äquivalenzprinzip |
Beiträge | Einkommensabhängig | Gesundheits- und leistungsabhängig plus Alter bei Eintritt in den Vertrag (Eintrittsalter) |
Leistungen | Einheitlich, Basisversorgung | Individuell, oft umfassender |
Kostenerstattung | Abrechnungsprinzip | Kostenerstattungsprinzip |
Familienversicherung | Beitragsfrei | Nicht beitragsfrei |
Zugang | Verpflichtend bis zur Einkommensgrenze | Wahlfrei für bestimmte Gruppen |
Die private Krankenversicherung bietet gleich eine Vielzahl an konkreten Vorteilen gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung. Im Folgenden erläutere ich die spezifischen Vorteile einmal im Einzelnen.
Die PKV ermöglicht es ihren Mitgliedern, ihre Tarife individuell zusammenzustellen. Versicherte können dadurch genau jene Leistungen wählen, die am ehesten ihren Bedürfnissen und Wünschen entsprechen. Als Beispiele seien hier höhere Erstattungen für hochwertigen Zahnersatz, alternative Heilmethoden sowie umfangreiche Vorsorgeprogramme über die gesetzlichen Standards hinaus, genannt.
Ein großer Vorteil der privaten Krankenversicherung sind die kürzeren Wartezeiten bei Fachärzten. Zahlreiche Ärzte behandeln PKV-Patienten mit Priorität, da diese für sie eine höhere Vergütung mit sich bringen. Dieser Vorteil kommt besonders bei Spezialisten zum Tragen, für die normalerweise lange Wartezeiten notwendig sind. Im Durchschnitt erhalten Privatpatienten bei Fachärzten in 25 Prozent der Fälle schneller einen Termin als GKV-Mitglieder.
Als Privatversicherter hat man teilweise Zugang zu einer medizinischen Versorgung, die über das Maß der GKV hinausgeht. Dies ist natürlich abhängig vom jeweils gewählten Tarif. So können Tarife beispielsweise die Behandlung durch den Chefarzt beinhalten. Ebenso besteht die Möglichkeit, Zugang zu innovativen oder kostspieligen Behandlungen zu erhalten. Solche werden von der GKV oft nicht übernommen.
ℹ️ Um den letzten Punkt nochmals etwas genauer auszuführen: Laut einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversicherung, erhalten PKV-Versicherte häufiger neu auf den Markt gekommene Medikamente verschrieben, die eine bessere Wirkung entfalten können.
Viele PKV-Tarife bieten Beitragsrückerstattungen, wenn in einem Jahr keine Leistungen in Anspruch genommen wurden. Bei manchen Versicherern bzw. in manchen Tarifen erhalten die Kunden diese Beitragsrückerstattung sogar auch dann, wenn lediglich Rechnungen für reine Vorsorgeuntersuchungen und Prävention wie die professionelle Zahnreinigung eingereicht werden. Dies kann die jährliche finanzielle Belastung erheblich reduzieren.
Zudem ermöglichen private Versicherungen Tarifanpassungen, um die Leistungen flexibel an veränderte Bedürfnisse anzupassen.
Ein weiterer Vorteil der privaten Krankenversicherung sind die Altersrückstellungen. Diese werden im Laufe des Berufslebens aufgebaut, um Beitragssteigerungen im Alter abzumildern. Auf diese Weise bleibt die finanzielle Belastung auch im Ruhestand kalkulierbar.
Wer viel in der Welt herumreist, braucht einen umfassenden Versicherungsschutz, der auch im Ausland gilt. Viele PKV-Tarife bieten die Option für einen weltweiten Versicherungsschutz. Dies ist besonders für Vielreisende, Menschen, die längere Zeit im Ausland verweilen oder die mit dem Gedanken spielen, ihren Wohnsitz einmal komplett ins Ausland zu verlagern, von Vorteil.
Falls der Versicherer Überschüsse erwirtschaftet, können Versicherte davon profitieren. Diese Überschüsse werden oft in Form von Beitragsreduktionen, zusätzlichen Rückstellungen oder einer höheren Beitragsrückerstattung weitergegeben.
Bei der PKV besteht die Möglichkeit, einen Selbstbehalt zu vereinbaren. Dabei willigt der Versicherte ein, kleinere Gesundheitskosten selbst zu tragen. Auf diese Weise können die monatlichen Beiträge gesenkt werden. Die Höhe des Selbstbehalts ist dabei variabel, wobei für ambulante und stationäre Leistungen zusammen die Grenze von 5.000 Euro nicht überschritten werden darf.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil der privaten Krankenversicherung ist die Tatsache, dass das Einkommen bei der Beitragshöhe keine Rolle spielt. Entscheidend für die Höhe der Beiträge sind stattdessen Faktoren wie Alter, vorhandene Altersrückstellungen, der gesundheitliche Zustand sowie der gewählte Tarif. Gerade Gutverdiener profitieren von diesem Modell, sorgt es doch für transparente und stabilere Beitragssätze.
Für Berufsgruppen wie Ärzte, Beamte oder Studenten bietet die PKV angepasste Tarife. So können Beamte beispielsweise von einer Beihilfe profitieren, wodurch sie nur einen Teil der Krankenversicherungskosten tragen müssen.
Als Privatversicherter hat man die Freiheit, Ärzte und Spezialisten frei zu wählen, ohne dabei auf eine Überweisung angewiesen zu sein. Voraussetzung dafür ist, dass ein Tarif ohne das Primärarztprinzip bzw. Hausarztprinzip gewählt worden ist. Auf diese Weise kannst Du beispielsweise wesentlich leichter Zugang zu renommierten Ärzten und Kliniken erhalten, unabhängig von deinem Wohnort.
In der PKV erhalten Versicherte detaillierte Abrechnungen über erbrachte Leistungen. Dies schafft Transparenz und ermöglicht es, die Ausgaben genau nachzuvollziehen, was in der GKV oft nicht der Fall ist.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass privat Versicherte vor allem bei Krankenhausbehandlungen und im Bereich der Fachärzte zufriedener sind als gesetzlich Versicherte.
💡 Dies geht aus einer empirischen Studie des IfW Kiel hervor. Demnach bewerten 65 Prozent der privatversicherten Patienten ihre fachärztliche Versorgung als gut bis sehr gut. Bei den gesetzlich Versicherten tun dies hingegen lediglich 52 Prozent. Was die Krankenhausversorgung anbelangt, ist das Verhältnis hier 61 Prozent zu 51 Prozent zugunsten der privat Versicherten.
Du bist unsicher, welche Versicherung zu Dir passt? Gerne berate ich Dich in einem kostenlosen Gespräch.
Es ist offensichtlich, dass die Vorteile einer privaten Krankenversicherung durchaus vielfältig sind. Allerdings gibt es zu jedem Für auch ein Wider. So hat die PKV auch eine Reihe von Nachteilen, die hier nicht unerwähnt bleiben sollen.
Während das persönliche Einkommen keinen Einfluss auf die Höhe der Beiträge hat, wirken sich Alter und Gesundheitszustand sehr wohl auf die monatlichen Beitragskosten aus. Im Alter steigen statistisch betrachtet die verursachten Gesundheitskosten, was sich durch Altersrückstellungen abfedern lässt. Tritt man jedoch erst in höherem Alter ein oder wechselt, fallen diese Rückstellungen ganz oder zumindest zum Teil weg und die Kosten steigen dementsprechend. Vorerkrankungen können derweil zu Risikozuschlägen oder schlimmstenfalls gar zur Ablehnung führen.
Selbstbeteiligungen können die monatlichen Beiträge reduzieren, aber gleichfalls auch zur Kostenbelastung werden. Das Kostenerstattungsmodell privater Krankenversicherungen, bei denen man sich Arztrechnungen selbst erstatten lassen muss, kann zudem unter Umständen kurzfristig die Liquidität belasten.
Da es in der PKV je nach Anbieter zahlreiche unterschiedliche Tarife gibt, ist es nicht immer ganz leicht zu erkennen, welche Behandlungen erstattet werden und welche nicht. Versicherte müssen daher vorab genau prüfen, welche Leistungen durch welchen Tarif abgedeckt sind.
Der Wechsel zurück in die GKV ist für Privatversicherte oft sehr schwierig. Dies trifft besonders auf Beamte, Selbstständige und Gutverdiener zu. Für 55-jährige Arbeitnehmer ist es sogar fast komplett unmöglich, abgesehen von einer vorübergehenden Familienversicherung mit anschließender freiwilliger Versicherung in der GKV.
Im Gegensatz zur GKV gibt es in der PKV keine kostenlose Familienversicherung. Ehepartner und Kinder müssen daher separat und kostenpflichtig versichert werden.
Durch die große Anzahl an verfügbaren Tarifen und Leistungen ist die Auswahl einer zu Dir passenden PKV recht kompliziert. Ohne eine umfassende Beratung besteht durchaus die Gefahr, sich für einen Tarif zu entscheiden, der später nicht mehr den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Es dürfte nun klar sein, dass die Vorteile privater Krankenversicherung zahlreich sind. Dennoch gibt es bei der Wahl einer PKV Fallstricke, die man auf keinen Fall außer Acht lassen sollte. Aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle keine pauschale Empfehlung dafür aussprechen, für wen sich denn jetzt eine private Krankenversicherung eignet oder nicht. Dies sollte stets individuell geprüft werden. Hierfür bietet sich mein kostenfreies Beratungsgespräch an.