Es gibt immer wieder Gründe, die es notwendig oder sinnvoll machen, die private Krankenversicherung aufzugeben. Wenn Sie aber zu diesem Zeitpunkt schon wissen, dass Sie in die PKV zurückkehren möchten, ist eine Anwartschaftsversicherung zu empfehlen. Damit halten Sie sich die Möglichkeit offen, Ihre private Krankenversicherung später wiederaufzunehmen.
Grundsätzlich ist es immer möglich, die private Krankenversicherung zu beenden und sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder privat zu versichern, sofern die Voraussetzungen für eine PKV erfüllt sind. Dafür muss bei Wiedereintritt ein erneuter Antrag gestellt werden. Der Versicherer nimmt den Antrag aber so auf, wie wenn die private Krankenversicherung zum ersten Mal abgeschlossen wird. Das hat Nachteile:
Mit einer Anwartschaftsversicherung lassen sich diese Nachteile umgehen. Denn mit der Anwartschaft erwirbt der Versicherungsnehmer zum Zeitpunkt der Kündigung das Recht, sich später zu den gleichen Bedingungen erneut versichern zu können. Je nach gewählter Option wird der Kunde dann so gestellt, als hätte er die PKV nie verlassen. Vorerkrankungen spielen keine Rolle und es gilt das Eintrittsalter bei erstmaligem Vertragsabschluss. Auch Wartezeiten lassen sich vermeiden, wenn keine besseren Leistungen als zuvor versichert werden.
Eine Anwartschaftsversicherung ist somit ein Wahlrecht, zu denselben Bedingungen in die PKV zurückzukehren. Zu beachten ist, dass dies die einzigen Leistungen der Anwartschaft sind. Sie bietet während der Kündigungszeit keinen Versicherungsschutz.
Es gibt zwei verschiedene Formen der Anwartschaftsversicherung; die kleine und die große Anwartschaft. Zwar ermöglichen beide Varianten den Wiedereintritt in die PKV, doch werden in der kleinen Anwartschaftsversicherung keine Altersrückstellungen gebildet, weshalb der Beitrag später teurer ausfällt. Dafür kostet diese Form nur wenig Geld.
Die kleine Anwartschaft eignet sich vor allem für kürzere Pausen, etwa bei Job-Wechsel oder einem Auslandsaufenthalt. Bei dieser Variante werden keine Altersrückstellungen gebildet, wodurch das ursprüngliche Eintrittsalter nicht erhalten bleibt. Damit fällt der Beitrag bei der Rückkehr in die PKV auch höher aus als zuvor.
Die kleine Anwartschaftsversicherung friert den Gesundheitszustand ein. Dadurch können Sie später ohne erneute Gesundheitsprüfung in den ursprünglichen Tarif ohne Wartezeiten zurückkehren. Leistungsausschlüsse oder Risikozuschläge durch zwischenzeitlich aufgetretene Erkrankungen müssen nicht befürchtet werden.
Die kleine Anwartschaft ist die günstigste Form der Anwartschaftsversicherung. Sie kostet nur wenige Euro im Monat.
Die große Anwartschaft bietet dieselben Rechte wie die kleine Anwartschaftsversicherung. Sie können ohne erneute Gesundheitsprüfung oder Wartezeiten in Ihren Tarif zurückkehren. Allerdings gilt bei Wiedereintritt das ursprüngliche Eintrittsalter und nicht Ihr tatsächliches Alter. Denn mit dieser Variante werden Altersrückstellungen gebildet, sodass der Versicherer Ihr Eintrittsalter erhalten kann. Das wirkt sich positiv auf Ihre Beiträge aus, wenn Sie in die PKV zurückkehren.
Aufgrund der Altersrückstellungen ist die große Anwartschaftsversicherung teurer. Sie lohnt sich dennoch, wenn die PKV bereits über eine lange Zeit bestanden hat und dem ursprünglichen Vertrag ein niedriges Eintrittsalter zugrunde liegt. Und wenn die private Krankenversicherung über einen längeren Zeitraum ruhen soll. Zwar kann die große Anwartschaft rund 25 Prozent teurer sein, dafür zahlen die Versicherten bei Wiedereintritt einen geringeren Beitrag.
Kleine Anwartschaft | Große Anwartschaft | |
Rückkehr in die PKV ohne erneute Gesundheitsprüfung | Ja | Ja |
Erlass der Wartezeiten | Ja | Ja |
Aufbau von Altersrückstellungen | Nein | Ja |
Anspruch auf Versicherungsleistungen | Nein | Nein |
Eintrittsalter bei Wiedereintritt | Alter bei Rückkehr | Ursprüngliches Eintrittsalter |
Geeignet für? | Personen mit wahrscheinlicher Rückkehr in die PKV | Personen mit sicherer Rückkehr in die PKV und langjährig Versicherte |
Eine Anwartschaftsversicherung ist immer sinnvoll, wenn die Privatversicherten ihre PKV wegen des Wechsels in ein anderes Versicherungssystem kündigen müssen und davon auszugehen ist, dass sie später in die PKV zurückkehren. Ein Beispiel:
Oder:
Nicht sinnvoll ist eine Anwartschaft, wenn die Rückkehr in die PKV nicht geplant ist. Beispielsweise, weil die Versicherten die GKV vorziehen oder nicht mehr nach Deutschland zurückkehren werden. Sind Sie sich allerdings unsicher, ob Sie wieder eine private Krankenversicherung abschließen werden, sollten Sie dennoch eine Anwartschaft in Betracht ziehen. Sie können diese auch kündigen, wenn Sie sich endgültig gegen die PKV entscheiden.
Die große Anwartschaft kostet mehr Geld, dafür friert sie auch das Eintrittsalter ein. Diese Absicherung ist dann sinnvoll, wenn mit Sicherheit von einer Rückkehr in die PKV auszugehen ist. Andernfalls würden sich die Mehrbeiträge für die Altersrückstellungen nicht lohnen. Ist nur eine kurze Auszeit vorgesehen oder die Rückkehr noch unsicher, ist die kleine Anwartschaft möglicherweise ausreichend. Generell sollte immer individuell und von den persönlichen Umständen abhängig entschieden werden, welche Anwartschaftsversicherung die richtige für Sie ist. Und dabei bin ich dir behilflich. Ich beantworte alle Ihre Fragen rund um die Anwartschaft und zur privaten Krankenversicherung. Vereinbaren Sie dafür jetzt einen Termin mit mir und lassen Sie sich beraten.