Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - PKV oder GKV im Referendariat
Von Alexander Kuhlen am 04.08.2023

Krankenversicherung Referendare – Besser gesetzlich oder privat im Referendariat?

Jahr für Jahr stellen sich hunderte Referendare die Frage, ob sie sich während des Referendariats gesetzlich oder privat krankenversichern sollen. Doch pauschal lässt sich diese nicht beantworten. Denn beide Versicherungssysteme bieten ihre Vor- und Nachteile – und sind vor allem für bestimmte Personengruppen geeignet.

Die private Krankenversicherung für Referendare

Referendare müssen sich gesetzlich oder privat krankenversichern. Geht mit dem Referendariat allerdings der Status eines Beamten auf Widerruf einher, haben sie Anspruch auf Beihilfe. Und damit können die angehenden Beamten zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung wählen.

Wer während des Referendariats angestellt ist und nicht verbeamtet wird, ist versicherungspflichtig und muss in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben.

Die Beihilfe übernimmt einen Teil der Krankheitskosten

Wer verbeamtet wird und Beihilfe erhält, genießt einige Vorteile. Denn der Dienstherr hat eine besondere Fürsorgepflicht gegenüber seinen Beamten, der er mit der Beihilfe nachkommt. Das bedeutet, einen Teil der Kosten für Arztbesuche, Medikamente, Hilfsmittel und Krankenhausaufenthalte trägt der Dienstherr. Das sind je nach persönlicher Situation und Beamtenstatus zwischen 50 und 70 Prozent der Krankheitskosten.

Dabei wird die Beihilfe mit der privaten Krankenversicherung kombiniert. Die sogenannte Restkostenversicherung übernimmt den Anteil der Kosten, der nicht durch den Dienstherrn gedeckt ist. So werden die gesamten Aufwendungen zu 100 Prozent durch Beihilfe und PKV bezahlt.

Beitrag für PKV ist für Singles meist günstiger

Da die private Krankenversicherung bei Beamten nicht die vollen Kosten erstatten muss, ist der Beitrag meist günstiger als eine Absicherung in der GKV. Referendare können sich je nach Beihilfeanspruch, Tarif und Gesundheitszustand zwischen 50 und 150 Euro im Monat krankenversichern.

Die PKV ist aber nur solange günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung, wie die Versicherten alleinstehend sind. Denn anders als bei den Krankenkassen gibt es keine kostenlose Familienversicherung. Zwar haben Kinder und auch erwerbslose Ehe- und Lebenspartner Anspruch auf Beihilfe, aber sie benötigen einen eigenen PKV-Vertrag mit zusätzlichem Beitrag.

Gesundheitsprüfung bei Vertragsabschluss

Bei der PKV ist zu beachten, dass der Versicherer bei Vertragsabschluss eine Gesundheitsprüfung vorsieht. Dabei können Vorerkrankungen zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder Ablehnung führen. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung spielt der Gesundheitszustand wiederum keine Rolle und Erkrankungen nehmen keinen Einfluss auf den Versicherungsschutz oder den Beitrag.

Bei erstmaliger Verbeamtung können Referendare mit Vorerkrankungen die Öffnungsklausel nutzen. Diese ermöglicht ihnen den Zugang zur PKV trotz bestehender Erkrankung. Allerdings ist die Tarifwahl eingeschränkt und es lassen sich nur Leistungen versichern, die auch von der Beihilfe gedeckt sind.

Die gesetzliche Krankenversicherung für Referendare

Werden Sie nach dem Referendariat nicht verbeamtet, sondern gehen zunächst in ein Angestelltenverhältnis, steht Ihnen die PKV nicht offen und Sie können sich lediglich in der GKV versichern.

Wechseln Sie während des Referendariats in die PKV und werden anschließend direkt weiter verbeamtet, haben Sie nicht mehr die Wahl zwischen GKV und PKV. Sie bleiben der privaten Krankenversicherung zugehörig.

Entscheiden sich die Referendare für die gesetzliche Krankenversicherung, entfällt der Anspruch auf Beihilfe, da die GKV die Krankheitskosten im Rahmen der Regelversorgung in vollem Umfang bezahlt.

Kostenlose Familienversicherung – dafür einkommensabhängige Beiträge

Ein erheblicher Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung ist die beitragsfreie Familienversicherung. Versicherte mit Familie können ihre Kinder wie auch erwerbslose Ehepartner und Lebenspartner kostenlos mitversichern. Kinder sind bis zum 18. Lebensjahr, während einer Ausbildung sogar bis zum 25. Lebensjahr beitragsfrei versichert.

Dafür ist in der gesetzlichen Krankenversicherung der Beitrag vom Einkommen abhängig. In der PKV profitieren vor allem junge Menschen, die gesund sind, von niedrigen Prämien. In der gesetzlichen Krankenkasse spielen weder das Alter noch der Gesundheitszustand eine Rolle. Alle Versicherten zahlen einen prozentualen Anteil ihres Einkommens für die Krankenabsicherung (2023: 14,6 Prozent zuzüglich Zusatzbeitrag). Und anders als bei Arbeitgebern trägt der Dienstherr nicht die Hälfte des Beitrags. Referendare müssen die Kosten für ihre Krankenversicherung vollständig selbst zahlen.

In den Bundesländern Hamburg, Bremen, Brandenburg und Thüringen gibt es die pauschale Beihilfe; ein Kostenzuschuss des Dienstherrn zur gesetzlichen Krankenversicherung.

Gesetzliche oder private Krankenversicherung: Was ist besser im Referendariat?

Eine genauere Betrachtung der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung macht deutlich, dass beide Versicherungssysteme ihre Vor- und Nachteile während des Referendariats haben. Für die Mehrheit der Referendare ist die private Krankenversicherung dennoch die bessere Wahl. Der Grund dafür: Die Restkostenversicherung ermöglicht den Zugang zur Beihilfe und ist auf deren Leistungen abgestimmt. Dadurch lassen sich die Vorzüge einer PKV optimal nutzen und dank des Beihilfeanspruchs zu besonders günstigen Konditionen.

Es kann aber auch Ausnahmen geben. Wenn Sie wegen einer Vorerkrankung oder Ihres Alters zu viel für die PKV bezahlen müssen oder Familienangehörige mitversichern wollen, sollten Sie über die gesetzliche Krankenversicherung nachdenken. Gerade für Familien kann die GKV mit der beitragsfreien Familienversicherung deutlich preiswerter sein.

Private und gesetzliche Krankenversicherung im Vergleich

PKV

GKV

Beitrag

- Abhängig von Leistungsumfang, Beihilfeanspruch, Gesundheitszustand und Alter
- Oft günstiger als GKV

- Abhängig vom Einkommen
- Teurer für Gutverdiener

Leistungen

- Hochwertiger Versicherungsschutz, der individuell angepasst werden kann
- Einmal vereinbarte Leistungen sind garantiert

- Nicht individuell festlegbar
- Gelten für alle Versicherten gleich
- Leistungen können durch den Gesetzgeber gekürzt werden

Familienversicherung

- Eigener Vertrag mit separatem Beitrag für jede mitversicherte Person

- Beitragsfreie Familienversicherung

Vorerkrankungen

- Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder Ablehnung führen

- Vorerkrankungen haben keinen Einfluss

Freie Arzt- und Klinikwahl

Ja

Nein

Lassen Sie sich jetzt beraten

Auch wenn für viele Referendare mit Beihilfeanspruch die private Krankenversicherung die beste Wahl ist, lässt sich dies nicht pauschalisieren. Entscheidend sind immer die persönlichen Umstände, wie auch das Alter und der Gesundheitszustand. Aus diesem Grund sollten Sie sich, bevor Sie sich zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung entscheiden, eingehend beraten lassen.

Als unabhängiger Versicherungsmakler stehe ich Ihnen zur Seite. Gemeinsam finden wir heraus, welche Krankenversicherung für Ihr Referendariat die richtige Wahl ist und wie Sie sich rundum gut absichern. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin mit mir und lassen Sie sich beraten.

Fragen zum Artikel? Schreiben Sie mir!
Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Portait Alexander
Meine Name ist Alexander Kuhlen. Ich bin Versicherungsmakler in meiner Lieblingsstadt Köln. Ich liebe es Ihre Versicherungsprobleme zu lösen. Spezialisiert bin ich auf Private Kranken-, Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge.
Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Icon Simplr

Andere interessante Beiträge

Schreiben Sie uns doch!

Sie möchten ein Erstgespräch mit mir vereinbaren, einen Rückruf anfordern oder haben ein anderes Anliegen? Tragen Sie sich einfach in mein Kontaktformular ein und ich melde mich bei Ihnen.
Kontaktformular Footer