Eine Lehrerin erklärt einer Schülerin eine Aufgabe
Von Alexander Kuhlen am 17.11.2021

Warum sollte ich mich als Beamter privat versichern?

Die private Krankenversicherung bietet gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen viele Vorteile. Doch ist sie auch im Verruf, jedes Jahr teurer zu werden und nur jungen und gesunden Menschen offenzustehen. Warum sollten Sie sich als Beamter dennoch für die private Krankenversicherung entscheiden?

Warum sollte ich mich als Beamter privat versichern?

Die meisten Beamten sind privat versichert. Damit wird deutlich, dass die PKV nicht nur etwas für junge und gesunde Menschen ist. Insbesondere Beamtenanwärter haben die Möglichkeit, mit der Öffnungsklausel trotz Vorerkrankungen eine private Krankenversicherung abzuschließen. Damit können angehende Beamte zu erleichterten Bedingungen in der PKV unterkommen.

Für Beamte besteht kein Zwang zum Abschluss einer privaten Krankenabsicherung. Generell können sie also zwischen der gesetzlichen Krankenkasse und der PKV wählen. Dennoch entscheiden sich die meisten Beamten für die private Krankenversicherung. Denn diese bietet ihnen gegenüber der GKV erhebliche Vorteile.

1.      Beihilfeanspruch für Privatversicherte

Beamte haben einen Anspruch auf Beihilfe. Dabei handelt es sich um einen Krankheitskostenzuschuss des Dienstherrn. Dieser übernimmt mindestens 50 Prozent der Kosten im Krankheitsfall. Je nach Beamtenstatus und Bundesland auch mehr.

Einen Beihilfeanspruch haben aber nur Beamte mit einer privaten Krankenversicherung. Sind sie gesetzlich versichert, entfällt ihr Anspruch auf Beihilfe. Denn dann erbringt die GKV alle notwendigen Leistungen. Allerdings erhalten nicht alle Beamten, wie Angestellte, die Hälfte des Krankenkassenbeitrags von ihrem Dienstherrn bezahlt. In den meisten Ländern zahlen gesetzlich versicherte Beamte ihre Krankenabsicherung in voller Höhe selbst.

2.      Individuelle Tarifauswahl

Die private Krankenversicherung bietet für Beamte individuelle und speziell auf sie zugeschnittene Tarife. Der Vertrag passt sich dem Beihilfeanspruch an und kann bedarfsgerecht auf die Absicherungswünsche eines jeden Einzelnen zugeschnitten werden. So lassen sich auch Leistungsbausteine absichern, die nicht von der Beihilfe gedeckt sind.

Mit einer PKV können Leistungseinschränkungen der Beihilfe ausgeglichen werden. So bezahlen nicht alle Länder für privatärztliche Leistungen bei Klinikaufenthalten und für die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer. Diese Annehmlichkeiten lassen sich über den PKV-Tarif absichern.

3.      Verbesserte und garantierte Leistungen

Gegenüber der Krankenkasse bietet eine private Krankenversicherung bessere Leistungen. So können die Versicherten Wahlleistungen im Krankenhaus, alternative Heilmethoden und hohe Erstattungssätze beim Zahnarzt in ihren Versicherungsschutz aufnehmen. Außerdem sind einmal vereinbarte Leistungen garantiert und dürfen nicht vom Versicherer gekürzt werden. Wohingegen die gesetzlichen Krankenversicherer Leistungskürzungen vornehmen können, die für alle Versicherten gleichermaßen gelten.

Ein weiterer Vorteil: Privatversicherte erhalten meist früher Termine bei Fachärzten und kommen in den Genuss innovativer Behandlungsmethoden.

Mögliche Leistungen der privaten Krankenversicherung und der Beihilfe

  • Höhere Zuzahlung bei Zahnersatz, Zahnbehandlung und Zahnprophylaxe
  • Wahlleistungen, verbesserte Unterbringung bei Krankenhausaufenthalten und Chefarztbehandlung
  • Vergütung der Ärzte nach höherem Satz oder ohne Einschränkung
  • Zugang zu Privatärzten und Privatkliniken
  • Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden
  • Zuzahlung für Sehhilfen und Hörgeräte, Heilpraktikerbehandlungen, Osteopathie etc.
  • Kurtagegeld, Rehaleistungen, Psychotherapie
  • Weitere Leistungen: Verbesserte Vorsorge und Schutzimpfungen, Tele-Medizin, Online-Terminvergabe bei Fachärzten

4.      Günstige Beiträge

In den meisten Fällen ist die PKV für Beamte die günstigste Form der Krankenversicherung. Denn versichern sie sich gesetzlich, zahlen sie in den meisten Bundesländern den Beitrag in voller Höhe selbst. Das entspricht 14,6 Prozent ihrer Besoldung (Stand 2024). Hinzu kommen der kassenindividuelle Zusatzbeitrag und der Pflegepflichtversicherungsbeitrag.

Sind Staatsdiener jedoch privat versichert, haben sie Anspruch auf Beihilfe. Damit benötigen sie keine teure Krankenvollversicherung, sondern eine sogenannte Restkostenversicherung. Diese kommt für die Krankheitskosten auf, die nicht durch die Beihilfe gedeckt sind. Und ist daher erheblich günstiger als ein Volltarif für Selbstständige und Angestellte oder eine gesetzliche Absicherung.

Vergleich:

30-jähriger Beamter mit 50 Prozent Beihilfeanspruch und einer Besoldung von 4.588 Euro, keine Vorerkrankungen

PKV-Beitrag

GKV-Beitrag

ab 272 Euro monatlich *

697,37 Euro monatlich **

* Komforttarif: Zweibettzimmer und Chefarzt, 100 Prozent für Zahnersatz ** 15,2 Prozent inkl. Zusatzbeitrag, ohne Pflegepflichtversicherung

Durchschnittlich zahlen Beamte zwischen 200 und 350 Euro im Monat für ihre PKV, je nach Alter, Gesundheitszustand, Tarif und Beihilfeanspruch. In der GKV müssen freiwillig versicherte Beamte abhängig von ihrer Besoldung für einen Gesamtbeitrag von bis zu 755,55 Euro monatlich zzgl. Zusatzbeitrag aufkommen (Stand 2024). Der Beitrag fällt auch auf weitere Einkünfte wie Kapitaleinkünfte und Mieteinnahmen an.

Einen Anspruch auf eine Zuzahlung des Dienstherrn bei einer gesetzlichen Absicherung (pauschale Beihilfe) haben Beamte in den Ländern Hamburg, Bremen, Brandenburg, Thüringen, Berlin und Baden-Württemberg. Hier finden Sie weitere Informationen zur pauschalen Beihilfe.

Nicht immer ist die PKV günstiger als die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte. Denn im Vergleich zu den Krankenkassen bieten die privaten Versicherer keine beitragsfreie Familienversicherung. Somit ist für jede mitversicherte Person ein separater Beitrag vorgesehen. In der Familienversicherung der GKV sind Kinder bis mindestens 18 Jahre und unter bestimmten Voraussetzungen auch Ehe- und Lebenspartner kostenlos mitversichert.

Fazit: Darum sollten Sie sich als Beamter privat versichern

Die private Krankenversicherung bietet gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen viele Vorteile. Die Leistungen sind besser und vertraglich garantiert. Wohingegen es bei der GKV immer wieder zu Kürzungen der Regelversorgung kommt. Außerdem haben privat versicherte Beamte einen Anspruch auf Beihilfe, während gesetzlich Versicherte nicht in allen Ländern einen Zuschuss von ihrem Dienstherrn für die GKV erhalten. Sie zahlen den Beitrag also in voller Höhe selbst.

In den meisten Fällen sollten Sie sich als Beamter privat versichern. Denn Sie haben erhebliche Vorteile gegenüber einer gesetzlichen Absicherung: bessere Leistungen, höhere Ansprüche und einen günstigen Beitrag, da nur die Restkosten abgedeckt werden müssen. Und steigt ihr Beihilfeanspruch, passt sich die PKV entsprechend an.

Es gibt jedoch Situationen, in denen die GKV durchaus sinnvoller sein kann. Etwa bei großen Familien, bei denen für jedes Kind ein separater Beitrag verlangt wird. In diesem Fall kann die kostenlose Familienversicherung über die gesetzliche Krankenkasse die bessere Wahl darstellen.

Obwohl Sie sich als Beamter meist privat versichern sollten, empfehle ich Ihnen, Ihre Situation individuell prüfen zu lassen. Als Versicherungsmakler in Köln und Umgebung bin ich Ihnen dabei gerne behilflich. Ich beantworte alle Ihre Fragen zur PKV und betrachte Ihre Lebens- und Arbeitssituation. Gemeinsam finden wir heraus, ob Sie sich als Beamter privat versichern sollten oder ob die gesetzliche Krankenversicherung für Sie sinnvoll sein kann. Rufen Sie mich dafür gerne an oder schreiben Sie mir eine Nachricht.

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Alexander Kuhlen Versicherungsmakler Köln - Portait Alexander
Meine Name ist Alexander Kuhlen. Ich bin Versicherungsmakler in meiner Lieblingsstadt Köln. Ich liebe es Ihre Versicherungsprobleme zu lösen. Spezialisiert bin ich auf Private Kranken-, Berufsunfähigkeitsversicherung und Altersvorsorge.
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